Facebook geht nach Kritik härter gegen erfundene Nachrichten vor

Facebook geht nach Kritik härter gegen erfundene Nachrichten vor
Facebook-Gründer und -CEO Mark Zuckerberg.

Menlo Park – Facebook will nach massiver Kritik an seiner Rolle im US-Wahlkampf schärfer gegen die Ausbreitung erfundener Nachrichten ankämpfen. Unter anderem solle es einfacher werden, sogenannte Fake News zu melden, kündigte das weltgrösste Online-Netzwerk am Donnerstag an. Ausserdem werde man mit externen Fakten-Check-Spezialisten zusammenarbeiten.

Auch die Algorithmen, die darüber entscheiden, welche Artikel im Newsfeed der Mitglieder auftauchen, sollen angepasst werden. Wenn ein Beitrag von Nutzern nicht geteilt wird, nachdem sie ihn gelesen haben, könne das als Warnsignal in die Gewichtung einfliessen, erläuterte der zuständige Facebook-Manager Adam Mosseri in einem Blogeintrag.

Einnahmenquellen austrocknen
Schliesslich wolle Facebook konsequenter die Einnahmenquellen der Autoren gefälschter Nachrichten austrocknen. Im US-Wahlkampf sollen einige ein gutes Geschäft damit gemacht haben, aufsehenerregende Nachrichten zu erfinden: Sie wurden von Nutzern angesehen und weiterverbreitet – und die dabei angezeigte Werbung liess bei den Autoren die Kassen klingeln. Mosseri schrieb, man sehe sich die Publisher an, um zu prüfen, ob ein Eingreifen des Online-Netzwerks notwendig sei.

Im Wahlkampf hatten sich vor allem «Fake News» zu Gunsten des künftigen Präsidenten Donald Trump erfolgreich bei Facebook weiterverbreitet. Dazu gehörte zum Beispiel die erfundene Nachricht, dass Papst Franziskus ihm seine Unterstützung ausgesprochen habe. Kritiker warfen Facebook vor, dass es damit möglich geworden sei, das Wahlergebnis durch Lügen für Trump zu beeinflussen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg bestritt, dass «Fake News» die Wahl entschieden hätten. (awp/mc/ps)

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