Fed: US-Wachstum hat zum Jahresende etwas angezogen

Fed: US-Wachstum hat zum Jahresende etwas angezogen
Ford-Werke in Wayne, Michigan.

Mitarbeiter im Ford-Werk in Wayne (Michigan).

Washington – Die US-Konjunktur hat sich zum Jahresende hin laut einer Umfrage der Notenbank Fed etwas belebt. Alle zwölf Notenbank-Distrikte hätten zum Jahreswechsel Hinweise auf eine stärkere wirtschaftliche Aktivität erhalten, heisst es im Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank vom Mittwoch. Das Wachstumstempo sei jedoch immer noch verhalten. Die Konsumausgaben seien gestiegen, die Lage in der Industrie sei durchwachsen. Der Immobilienmarkt zeige nach wie vor Erholungstendenzen.

Insgesamt liest sich der Bericht etwas freundlicher als das letzte Beige Book von Mitte November. Nahezu unverändert stellt sich die Lage indes bei den Löhnen, Preisen und der Beschäftigung dar. Die Entwicklung des Arbeitsmarkts gilt als einer der entscheidenden Orientierungsgrössen für die US-Geldpolitik. Ende 2012 hatte die Fed ihre Zinspolitik faktisch an die Arbeitslosigkeit gekoppelt. Demnach ist an Zinserhöhungen in den USA nicht zu denken, solange die Arbeitslosenquote nicht unter 6,5 Prozent fällt. Derzeit liegt sie deutlich höher bei 7,8 Prozent.

Immer schneller laufende Notenpresse umstritten
Die Federal Reserve stützt die amerikanische Konjunktur bereits seit über vier Jahren mit Leitzinsen nahe der Nulllinie. Darüber hinaus kauft sie zum mittlerweile dritten Mal Wertpapiere in Milliardenhöhe an. Seit Jahresbeginn nimmt die Fed Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Schuldtitel im Wert von monatlich 85 Milliarden US-Dollar in ihre Bücher. Die Zentralbank verspricht sich davon günstigere Finanzierungskonditionen für die Wirtschaft und mithin ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Unter Ökonomen stösst die immer schneller laufende Notenpresse auf teils heftige Kritik.

Immense Geldschwemme
Dennoch erkennen auch die meisten Skeptiker an, dass die faktische Nullzinspolitik und die quantitative Lockerung zur konjunkturellen Stabilisierung beigetragen haben. Selbst der krisengeschüttelte Immobilienmarkt hat sich in den vergangenen Monaten sichtlich erholt. Als fraglich gilt jedoch, welchen Nutzen zusätzliche Anleihekäufe bringen. Darüber hinaus verweisen Kritiker auf mögliche Gefahren infolge der immensen Geldschwemme, insbesondere in der langen Frist. Als möglich gelten eine hohe Inflation und Übertreibungen an den Vermögensmärkten, ähnlich denen vor der Finanzkrise 2008. (awp/mc/ps)

 

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