Grundsatzeinigung auf Reform des Arbeitsmarktes in Spanien

Grundsatzeinigung auf Reform des Arbeitsmarktes in Spanien
Spaniens Arbeitsministerin Yolanda Díaz. (Foto: La Moncloa)

Madrid – Spaniens linke Regierung hat kurz vor Weihnachten eine wichtige Einigung mit Arbeitgebern und Gewerkschaften über eine Reform des Arbeitsmarktes erzielt. Damit wird die umstrittene konservative Arbeitsmarktreform von 2012 ersetzt. Es sei die erste grundlegende Reform in diesem Bereich seit 1980, schrieb die Zeitung «El País» am Freitag.

Das Projekt wurde vor allem von Arbeitsministerin Yolanda Díaz vom linksalternativen Bündnis Unidas Podemos, dem kleineren Koalitionspartner der Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sánchez betrieben. Das Parlament muss den Reformplänen noch zustimmen.

Weniger zeitlich befristete Arbeitsverträge
Die Einigung solle wie auch von der EU gefordert zeitlich befristete Arbeitsverträge zurückdrängen, die bisher etwa ein Viertel aller Beschäftigungsverhältnisse ausmachen, schrieb die Zeitung weiter. Zudem solle das Gleichgewicht zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften bei Tarifverhandlungen wiederhergestellt werden.

Die konservative Reform von 2012 hatte Arbeitgebern mehr Flexibilität bei der Einstellung und Kündigung von Mitarbeitern gegeben. Einige Teile der Reform hatte Sánchez bereits rückgängig gemacht. So wurde voriges Jahr per Dekret ein Artikel des Arbeitsstatuts ausser Kraft gesetzt, der die fristlose Kündigung wegen häufiger Krankschreibungen ermöglichte. Die Arbeitslosenquote ist in Spanien trotz der konservativen Änderungen von 2012 weiter mit 14,5 Prozent eine der höchsten in der EU. (awp/mc/pg)

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