Hugo Boss schneidet trotz Rückgängen besser ab als erwartet

Hugo Boss schneidet trotz Rückgängen besser ab als erwartet
Daniel Grieder, Vorstandsvorsitzender von HUGO BOSS (Bild: HUGO BOSS)

Metzingen – Der Modekonzern Hugo Boss hat im ersten Quartal das zunehmend unsichere Konsumumfeld zu spüren bekommen. So belastete die anhaltend schwache Verbraucherstimmung in China, und auch in den USA zeigte sich eine verhaltene Nachfrage sowohl lokaler Konsumenten als auch internationaler Touristen. So sank der Umsatz um zwei Prozent auf 999 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Metzingen mitteilte.

Die Bruttomarge blieb mit 61,4 Prozent stabil, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank dagegen um 12 Prozent auf 61 Millionen Euro. Die Zahlen fielen dennoch besser aus als von Analysten befürchtet. Das Quartal sei durch zunehmende makroökonomische Unsicherheit geprägt gewesen, kommentierte Konzernchef Daniel Grieder. Dies habe sich spürbar auf das globale Konsumklima und damit auch auf die Branche ausgewirkt.

Die Aktie kletterte am Morgen um fast zehn Prozent, gab einen Teil der Gewinne jedoch wieder ab. Am späten Vormittag liegt das Papier jedoch immer noch mit fast fünf Prozent im Plus und führt damit die kleine Gewinnerliste in einem schwächeren MDax mit Abstand an.

Analyst Frederick Wild vom Investmenthaus Jefferies sprach von einem starken ersten Quartal der Metzinger, in dem vor allem die Geschäfte im März angetrieben hätten. Der Modekonzern habe von der Kontrolle der operativen Kosten profitiert, notierte Manjari Dhar von RBC. Allerdings blieben die Perspektiven für die Nachfrage mit Unsicherheiten behaftet.

Hugo Boss habe sich «bewusst auf die Faktoren fokussiert, die wir aktiv beeinflussen können», erklärte Grieder. Neben Initiativen zur Stärkung der Marke habe Hugo Boss weitere Einsparungen realisiert, die globale Beschaffung verbessert und dadurch die Produktivität gesteigert. Mit Blick auf die US-Zollpolitik sagte der Konzernchef in einer Telefonkonferenz, lediglich ein mittlerer einstelliger Prozentbereich werde in China produziert.

«Dank unserer flexiblen Beschaffungsstruktur und unserer starken operativen Basis sind wir strategisch gut aufgestellt, um uns effektiv an mögliche handelsbezogene Entwicklungen anzupassen», erklärte der Manager. In den USA hat Hugo Boss den Angaben zufolge die Lagerbestände im ersten Quartal aufgestockt. In China produzierte Ware wurde auf andere Länder umgelenkt. Zudem erwägt das Unternehmen Preiserhöhungen.

Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte Hugo Boss. 2025 sollen die Erlöse zwischen 4,2 Milliarden und 4,4 Milliarden Euro liegen und damit in der Mitte der Spanne in etwa auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis soll sich von 361 Millionen auf 380 Millionen bis 440 Millionen Euro verbessern. (awp/mc/ps)

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