Ifo-Geschäftsklima steigt erneut auf Rekordhoch

Ifo-Geschäftsklima steigt erneut auf Rekordhoch
(Bild: Eisenhans / Fotolia)

München – Die Stimmung in den deutschen Unternehmen scheint derzeit keine Grenzen zu kennen. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigster Frühindikator, stieg im November auf ein neues Rekordhoch. Das Klima erhöhte sich um 0,7 Punkte auf 117,5 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Damit wurde der jüngste Rekord vom Vormonat übertroffen. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet.

Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr verbesserten sich deutlich. Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich jedoch leicht. «Die deutsche Wirtschaft steuert auf eine Hochkonjunktur zu», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die neuen Umfrageergebnisse. Die Zahlen deuteten auf ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent im vierten Quartal und auf 2,3 Prozent für das Gesamtjahr hin. Dies wäre das stärkste Wachstum der deutschen Wirtschaft seit dem Jahr 2011.

Unterschiedliche Entwicklung
In den einzelnen Wirtschaftsbereichen entwickelte sich die Stimmung unterschiedlich. In der Industrie stieg der Klimaindex auf ein neues Rekordhoch, im Grosshandel erhöhte er sich ebenfalls. Im Baugewerbe und im Einzelhandel gab die Stimmung dagegen nach. Für das Geschäftsklima befragt das Ifo-Institut monatlich etwa 7000 Unternehmen.

«Deutschlands Unternehmen feiern, als gäbe es kein Morgen», kommentierte Carsten Brzeski, Chefökonom der Direktbank ING-Diba. Nur noch eine wirtschaftliche Schrumpfung im Schlussquartal könne die deutsche Wirtschaft davon abhalten, im Gesamtjahr um 2,4 Prozent zu wachsen, so der Ökonom.

Etwas zurückhaltender kommentierte das britische Analysehaus Capital Economics. Es wies darauf hin, dass der Ifo-Index das tatsächliche Wachstum in den vergangenen Quartalen eher überzeichnet habe. Dennoch sei es eine unbestreitbare Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft derzeit stark wachse.

Die Ungewissheit über die künftige Bundesregierung konnte in der aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts kaum Beachtung finden. Die Befragung fand zum überwiegenden Teil vor dem Abbruch der Regierungssondierungen vom vergangenen Wochenende statt. 90 Prozent der Antworten seien vor diesem Zeitpunkt eingegangen, stellte das Münchner Institut klar. (awp/mc/pg)

 

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