Italien fährt Produktion wegen Corona-Krise weiter runter

Italien fährt Produktion wegen Corona-Krise weiter runter
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte. (Screenshot)

Rom – Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, müssen in Italien seit Montag weitere Teile der Wirtschaft ihre Arbeit stoppen. Die Regierung hatte am Wochenende beschlossen, dass die nicht-lebenswichtige Produktion heruntergefahren werden soll. Allerdings erliess das Kabinett in dem am Sonntag unterschriebenen Dekret auch eine lange Liste von Ausnahmen vom Verbot.

Zugleich keimte in dem besonders hart von der Corona-Welle getroffenen Land erste vorsichtige Hoffnung auf, dass die bestehenden Ausgangssperren und Ladenschliessungen allmählich Wirkung zeigen könnten: Der Zivilschutz hatte am Sonntagabend zwar immer noch rund 650 neue Tote im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Erreger binnen 24 Stunden gemeldet – doch die Zahl lag unter der am Samstagabend berichteten Zahl von fast 800 Toten.

Fast 5500 Todesopfer
Insgesamt wurden in Italien seit Februar bis zum Sonntag mehr als 59’000 Infizierte erfasst. Auch bei der Infizierten-Zahl war die Steigerung geringer gewesen als am Vortag. Insgesamt starben in Italien 5476 meist ältere Menschen bei der Virus-Welle.

Man hoffe, dass der Anstieg der Gesamtzahlen weiter weniger steil verlaufen werde, sagte Zivilschutzchef Angelo Borrelli. Zugleich mahnte er, dass erst die nächsten Tage zeigen würden, ob der Trend wirklich gebrochen sei.

Trotz der neuen Verbote arbeiten darf unter anderem die Lebensmittel- und Transportbranche sowie die Entsorgungs- oder Energieindustrie. Auch Betriebe aus den Bereichen Medizin, Chemie, Plastik, Tierfutter und vieles mehr dürfen weitermachen. Post und Banken sowie ähnliche Dienstleister bleiben ebenfalls geöffnet. Ein Teil der Betriebe, die schliessen müssen, erhielt eine Übergangsfrist bis zum Mittwoch. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa hatten Wirtschaftsvertreter vor zu drastischen Schliessungen gewarnt. Gewerkschaften dagegen drohten mit Streiks, weil die Arbeitnehmer bei der Arbeit nicht genug vor Ansteckung geschützt seien. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert