Rückrufe schmälern Gewinn bei Johnson & Johnson

Rückrufe schmälern Gewinn bei Johnson & Johnson

J&J-CEO William Weldon.

New Brunswick – Kostspielige Medikamentenrückrufe und der Rückzug aus dem Geschäft mit Stents haben dem US-Konzern Johnson & Johnson im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Wie der Hersteller von Konsumgütern, Arzneimitteln und Medizintechnik mitteilte, sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um annähernd ein Fünftel auf 2,78 Milliarden Dollar.

Bereinigt um die Kosten für Rückrufe und Restrukturierungen legte der Gewinn zu und sogar etwas stärker als von Marktbeobachtern erwartet worden war. Der Umsatz verbessert sich im zweiten Quartal um 8,3 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor im frühen Handel an der New Yorker Börse 1,04 Prozent auf 66,39 Dollar.

Qualitätsmängel bei vielen Produkten
Johnson & Johnson steht seit geraumer Zeit unter Druck. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr wegen Qualitätsmängeln eine Vielzahl seiner Produkte zurückrufen müssen. Die Bandbreite reichte von Hüftprothesen bis hin zu Grippemitteln. Vergangenen Monat gab Johnson & Johnson dann bekannt, das Geschäft mit Stents aufzugeben, wodurch Einmalbelastungen anfallen werden. Stents sind Implantate in Röhrchenform, die oft in Herzkranzgefässen eingesetzt werden.

J&J will bei Medizintechnik und Arzneimittel weiter wachsen
Bekannt ist der Konzern aus New Jersey in erster Linie für seine Körperpflegeprodukte (Penaten, bebe) und Hygieneartikel (o.b.). Den meisten Umsatz macht Johnson & Johnson aber mit Medizintechnik und Arzneimitteln. In diesen Bereichen will der Konzern auch weiter wachsen. Bis 2015 sollen elf neue Pharma-Produkte auf den Markt gebracht werden.

Übernahme von Synthes
Ausserdem hatte der Konzern im April angekündigt, das schweizerische Medizintechnikunternehmen Synthes kaufen zu wollen. Die Übernahme will sich Johnson & Johnson 21,3 Milliarden Dollar kosten lassen, dies wäre der grösste Zukauf in der Firmengeschichte. Synthes ist spezialisiert auf Implantate und chirurgisches Zubehör. Mithilfe der Schweizer will Johnson & Johnson seinen Anteil auf dem Orthopädie-Markt deutlich ausbauen.  (awp/mc/pg)


Johnson & Johnson

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