Nach drei Tagen Streik fliegt Lufthansa wieder nach Plan

Nach drei Tagen Streik fliegt Lufthansa wieder nach Plan
Landung einer Boeing 747-8 der Lufthansa in Frankfurt. (Foto: Lufthansa / juergenmai.com)

Landung einer Boeing 747-8 der Lufthansa in Frankfurt. (Foto: Lufthansa / juergenmai.com)

Frankfurt am Main – Nach dem dreitägigen Pilotenstreik läuft der Flugbetrieb der Lufthansa wieder planmässig. Ausfälle gebe es nicht mehr, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Sonntag in Frankfurt. Am Samstag waren weltweit noch 40 Flüge gestrichen worden. Dies habe aber operationelle Gründe und sei vorher angekündigt worden, betonte sie. Der Tarifkonflikt zwischen der grössten europäischen Fluggesellschaft und ihren Piloten ist aber ungelöst. Die Männer und Frauen im Cockpit hatten von Mittwoch bis Freitag die Arbeit niedergelegt.

Neben dem Frankfurter Flughafen zeigten sich auch die Betreiber in Berlin-Tegel, München und an den mitteldeutschen Airports erleichtert über das Ende des Streiks. «Alle sind froh, dass wir wieder zum regulären Flugbetrieb zurückkehren», sagte Flughafensprecher Lars Wagner in Tegel.

Auch der Frankfurter Flughafen-Betreiber Fraport vermeldete nach dem letzten Streiktag schon am Samstag normalen Betrieb: «Der heutige Tag begann mit einem erhöhten Passagieraufkommen, vergleichbar mit einem Start in die Ferien», sagte ein Sprecher. «Eine Situation auf die sich der Frankfurter Flughafen gut vorbereitet hatte.»

Der gute Ruf leidet
Allerdings warnte das Unternehmen for den Folgen eines Ausstands: «Streikmassnahmen, damit einhergehende Flugausfälle, Bilder von im Transit festsitzenden Passagieren und enttäuschten Urlaubern schädigen unser Image.» Komme dies häufiger vor, leide der über Jahrzehnte aufgebaute gute Ruf – «aber auch der Deutschlands insgesamt», sagte Fraport-Chef Stefan Schulte.

Die Luftverkehrswirtschaft drängt auf eine baldige Lösung im Tarifstreit. «Ein Arbeitskampf wie dieser schadet nicht nur der deutschen Luftfahrt, sondern dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland», sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). Mehrere tausend Tonnen eiliger Fracht seien liegen geblieben. Geschäfte, Taxis, Mietwagenfirmen hätten hohe Einbussen in Kauf nehmen müssen, «nur weil gut 5000 Piloten streiken».

Tarifstreit: Weiter keine Lösung in Sicht
Die Lufthansa beklagt wegen des Ausstandes einen wirtschaftlichen Schaden in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. Eine baldige Lösung des Tarifkonflikts um Gehälter und Übergangsrenten der rund 5400 Piloten zeichnet sich zudem noch nicht ab. Ein neues Angebot hatte die Lufthansa den Piloten und ihrer Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Freitag nicht in Aussicht gestellt. Über die nahenden Osterferien soll aber nicht weiter gestreikt werden. (awp/mc/ps)

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