Neue Wege in der Formel 1: Williams plant Börsengang

Sir Frank Williams
Williams-CEO Sir Frank Williams.

Berlin – Das Traditionsteam Williams will neue Wege in der Formel 1 beschreiten und plant den Gang an die Börse. Der britische Rennstall, den Sir Frank Williams zusammen mit Patrick Head 1977 als Williams Grand Prix Engineering ins Leben rief, will durch den Verkauf von Anteilen im öffentlichen Handel seinen Verbleib in der Königsklasse des Motorsports langfristig sichern.

Es sei sein Wunsch, dass die Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit des Teams auch lange nach ihm gesichert sei, betonte Williams in einer Presseerklärung am Freitag.

Williams will Mehrheitsaktionär bleiben
«Deshalb ist es gut überlegt und notwendig, die Teilhaberstruktur so zu planen, dass Williams ein unabhängiger Konstrukteur bleibt und im Besitz von Leuten ist, die sich der Formel 1 verschrieben haben», erklärte Williams, der selbst aber die Mehrheit an dem Rennstall behalten will. Er werde Williams als Teamoberhaupt auch weiter kontrollieren, teilte der 68-Jährige mit, der seit einem schweren Autounfall 1986 im Rollstuhl sitzt. Geschäftsführer Adam Parr betonte, dass ein Rückzug von Williams «kategorisch nicht auf Franks Agenda» stünde.

Profitables Unternehmen
«Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es der beste Weg ist, die Zukunft des Teams und seiner 450 Angestellten zu sichern», kommentierte Parr den Schritt, den man «als Börsengang ansehen» könne. Einen Zeitpunkt oder Zeitplan für die Umstrukturierung der Besitzerschaft gibt es noch nicht. Parr stellte in einer Telefonkonferenz klar, dass man in den vergangenen drei Jahren Profit mit dem Unternehmen gemacht habe. Das Budget für die am 13. März beginnende Saison sei zudem vertraglich gesichert.

Letzter WM-Titel 1997
Fahren wird 2011 neben Routinier Rubens Barrichello aus Brasilien der Venezolaner Pastor Maldonado. Für den aktuellen GP2-Champion hatte der Deutsche Nico Hülkenberg sein Cockpit nach nur einem Jahr wieder räumen müssen. Im Zuge der Verpflichtung war auch oft spekuliert worden, dass der Pilot reichlich Geld von Sponsoren mitbringt. Neben Hülkenberg fuhren auch schon Nico Rosberg, Nick Heidfeld, Ralf Schumacher und Heinz-Harald Frentzen für Williams. Der letzte grosse Erfolg liegt einige Zeit zurück. 1997 holte Jacques Villeneuve den WM-Titel in einem Williams. Es war der siebte und bis dato letzte für das Privatteam. Bei den Konstrukteuren stand Williams insgesamt neun Mal am Saisonende ganz oben. (awp/mc/ps/28)

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