Nike kommt mit Abbau von Lagerbeständen voran – US-Geschäft verhalten

Nike kommt mit Abbau von Lagerbeständen voran – US-Geschäft verhalten
(Bild: Nike)

Beaverton – Der Sportartikelhersteller Nike ist verhalten in das neue Geschäftsjahr gestartet. So bremste ein Rückgang im Heimatmarkt die Entwicklung. Jedoch machte der US-Konzern grössere Fortschritte beim Abbau von überschüssigen Lagerbeständen als erwartet und auch die an den Finanzmärkten viel beachtete Bruttomarge fiel nicht so schlecht aus, wie gedacht. Die Aktie machte daher im nachbörslichen US-Handel am Donnerstagabend einen Sprung nach oben. Dies beflügelte auch die Konkurrenten Adidas und Puma, deren Papiere am Freitagvormittag deutlich zulegen konnten.

Nike kam im Ende August beendeten Geschäftsquartal beim Abbau seiner Lagerbestände weiter voran, sie sanken um 10 Prozent auf 8,7 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Finanzvorstand Matt Friend zeigte sich in einer anschliessenden Analystenkonferenz zufrieden mit dem Bestandsniveau.

Hohe Bestände angehäuft
Die Sportartikelbranche ächzt seit Quartalen unter zu viel Ware. Branchengrössen wie Nike, Adidas oder Puma haben im vergangenen Jahr angesichts der Lieferkettenprobleme und steigender Rohstoff- und Materialkosten hohe Bestände angehäuft, die sie nun in einem verhaltenen Konsumumfeld nur mit niedrigeren Preisen loswerden können. Dies erhöht den Wettbewerbsdruck in der Branche und lässt die Profitabilität sinken.

Bruttomarge fällt leicht
Die Bruttomarge sank im ersten Geschäftsquartal nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 44,2 Prozent. Dies war deutlich besser als von Analysten im Vorfeld erwartet. Während unter dem Strich mit 1,45 Milliarden US-Dollar ein Prozent weniger Gewinn hängen blieb, stieg das Ergebnis je Aktie um ein Prozent auf 0,94 Dollar und lag ebenfalls über den Schätzungen.

Heimmarkt USA bremst
Der Umsatz legte um zwei Prozent auf 12,94 Milliarden Dollar zu. Dabei bremste ein Rückgang im Heimatmarkt die Geschäfte. Die US-Erlöse sanken im Jahresvergleich um zwei Prozent auf gut 5,4 Milliarden Dollar. Die Entwicklung des US-Geschäfts von Nike wurde als wichtiger Indikator für die Stimmung der US-Verbraucher gesehen. Mit der hohen Inflation und teurem Sprit wird bei nicht zwingend nötigen Ausgaben gespart – und Sportschuhe und Trainings-Bekleidung wie im Fall von Nike sind nur einige solcher Artikel.

In anderen Regionen gab es dagegen Zuwächse. In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika stieg der Nike-Umsatz um acht Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. In der chinesischen Region kühlte sich die Entwicklung hingegen ab, die Erlöse stiegen um fünf Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar und lagen wie die US-Umsätze unter den Erwartungen. Nichtsdestotrotz gewinne Nike in China Marktanteile, hiess es vom Management.

Jahresprognose bestätigt
Für das zweite Geschäftsquartal kündigte Nike insgesamt leichte Zuwächse an. Die Bruttomarge soll nach den jüngsten Rückgängen ebenfalls wieder wachsen. Die Jahresprognose bekräftigte der weltgrösste Sportartikelhersteller. Der Umsatz soll 2023/24 im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen und damit etwas schwächer als im Vorjahr, in dem die Erlöse um zehn Prozent auf 51,2 Milliarden Dollar gestiegen waren. Die Bruttomarge soll sich um bis zu 1,6 Prozentpunkte verbessern, nach einem Rückgang von 2,5 Punkten auf 43,5 Prozent im Vorjahr. (awp/mc/pg)

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