Nike-CEO Mark Parker.
Beaverton – Beim US-Sportartikelriesen Nike sind die Gewinne während der Fussball-WM gesprudelt – der Konzern sieht sich besser aufgestellt denn je. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015 (bis Ende August) legten Verkäufe und Profit kräftig zu, wie der Adidas-Konkurrent mitteilte. Nike steigerte den Umsatz nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 8,0 Milliarden Dollar. Der Gewinn zog sogar um 23 Prozent auf unterm Strich 962 Millionen Dollar an.
«Nike war nie besser positioniert, um sein enormes Wachstumspotenzial auszuschöpfen», sagte Unternehmenschef Mark Parker. Abgesehen von den Sparten Action Sport und Golf habe man die Geschäfte in jedem Bereich und jeder Region ausbauen können.
Starkes Wachstum in Europa
Unter der Marke Nike verkaufte der Konzern 18 Prozent mehr Schuhe und elf Prozent mehr Sportbekleidung als im Vorjahr. In Westeuropa, wo der deutsche Rivale Adidas Zuhause ist, legte der Umsatz um 36 und 25 Prozent zu. Die Fussball-Weltmeisterschaft dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben, auch wenn die Finalisten Deutschland und Argentinien beide in Trikots von Adidas aufliefen.
Die Bestellungen für die nahe Zukunft, eine von Analysten stark beachtete Grösse, legten um elf Prozent zu. Das Label Converse verbuchte ein Absatzplus von 16 Prozent.
Steuerquote gesenkt
Ausserdem gelang es dem Unternehmen, die effektive Steuerquote von 25 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 21,7 Prozent zu senken. Grund waren laut Nike-Angaben vor allem steigende Verkäufe im Ausland, wo weniger Abgaben anfallen als in Amerika.
Aktie auf Allzeithoch
Analyst Michael Binetti von der UBS sprach von einem tadellosen Quartal für Nike. Das nun angepeilte Gewinnwachstum für das gesamte Geschäftsjahr von mehr als 20 Prozent sei womöglich sogar zu konservativ. Wall-Street-Analysten hatten mit schwächeren Zahlen gerechnet. Die Nike-Aktie kletterte bereits am Donnerstag nachbörslich um mehr als fünf Prozent und legte vor dem New Yorker Handelsstart am Freitag weiter kräftig zu bis auf ein Allzeithoch von mehr als 85 Dollar. (awp/mc/upd/pg)
