Schwellenländer dominieren Weltwirtschaft im Jahr 2050

Schwellenländer dominieren Weltwirtschaft im Jahr 2050
(sogmiller - Fotolia.com)

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Frankfurt am Main – Die Gewichte in der globalen Ökonomie verschieben sich in den kommenden Jahrzehnten deutlich zu Gunsten der heutigen Schwellenländer. China wird die USA voraussichtlich bereits 2030 als grösste Volkswirtschaft der Welt ablösen. Im Jahr 2050 dürfte Indien mindestens auf Augenhöhe mit der US-Wirtschaft liegen. Die führenden europäischen Volkswirtschaften müssen demgegenüber einen spürbaren Bedeutungsverlust hinnehmen. 2050 werden wohl nur noch Deutschland und Frankreich zu den 10 wichtigsten Volkswirtschaften zählen, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in der Studie «World in 2050» prognostiziert.

«Die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 sowie die Schuldenkrise in der Eurozone haben die entwickelten Industriestaaten weitaus härter getroffen als die Schwellenländer. Hinzu kommt, dass der fiskalische Spielraum in den Industrieländern drastisch geschrumpft ist. Anders als in der Vergangenheit können die westlichen Regierungen kaum noch Nachfrageimpulse setzen. In der Konsequenz dürfte sich das Wachstumsgefälle zwischen Schwellen- und Industrieländern mittelfristig sogar noch vergrössern», kommentiert Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.

Weitere Schwellenländer profitieren von Rohstoff-Ressourcen
Zudem befeuert der Boom in China und Indien auch den Aufstieg anderer Schwellenländer, die über wichtige Rohstoffe verfügen oder aber von Produktionsverlagerungen chinesischer bzw. indischer Unternehmen profitieren. So dürfte beispielsweise Indonesien im Jahr 2050 ein höheres Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften als Deutschland, während Vietnam erstmals zu den 20 grössten Volkswirtschaften der Welt zählen sollte. Nigeria könnte sich im globalen Ranking dank seiner Bodenschätze sogar vor Italien und Spanien platzieren.

Schwellenländer bleiben beim Pro-Kopf-Einkommen zurück
Trotz des rasanten Wachstums der Schwellenländer wird das Pro-Kopf-Einkommen in den etablierten Industriestaaten auch 2050 noch höher sein. In China beispielsweise liegt die Wirtschaftsleistung je Einwohner derzeit bei 18 Prozent des US-Niveaus (berechnet in Kaufkraftparitäten), im Jahr 2050 wird die Quote voraussichtlich bei 44 Prozent liegen. Das Pro-Kopf-Einkommen in Indien dürfte selbst im Jahr 2050 nur rund ein Viertel des Einkommens in den USA erreichen.

Soziale Spannungen und Umweltprobleme als grosse Unbekannte
Zudem stehen die Wachstumsprognosen für die Schwellenländer unter mehreren Vorbehalten. Die oft ungleiche Verteilung des Wohlstands zwischen den Bevölkerungsgruppen bzw. zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen sorgt zunehmend für soziale Spannungen, zumal das Wachstum die Preise für Wohnraum und Lebensmittel stark steigen lässt. Hinzu kommen massive Umweltprobleme wie beispielsweise die Luftverschmutzung in Peking und anderen Metropolen sowie Energieengpässe. (PwC/mc/pg)

Ranking der 20 grössten Volkswirtschaften

PwC

 

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