Höherer Ölpreis lässt Shell-Gewinn sprudeln

Höherer Ölpreis lässt Shell-Gewinn sprudeln
Ben van Beurden, ehemnaliger Shell-CEO. (Foto: Shell)

London – Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat im ersten Jahresviertel wie andere Ölkonzerne von der Erholung beim Ölpreis profitiert. Shell reiht sich damit in die Riege internationaler Öl-Multis ein, die Gewinnsteigerungen veröffentlicht hat. Der Aktienkurs stieg am Morgen um mehr als 2,5 Prozent. Shells Zahlenwerk übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich.

Der für die Finanzanalysten wichtige bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten stieg um 142 Prozent auf 3,75 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag in London mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit 3,01 Milliarden Dollar gerechnet.

Im Zeitraum Januar bis März profitierte der Konzern vor allem von einer deutlichen Verbesserung im Geschäft mit Öl- und Gasförderung (Upstream). Im Vorjahr hatte Shell hier noch rote Zahlen erwirtschaftet. Im Downstream-Geschäft mit der Weiterverarbeitung, also Raffinierie und Verkauf, stieg der bereinigte Gewinn um knapp ein Viertel, unter anderem dank eines starken Chemikalien-Geschäfts. Der Preis für die wichtige Ölsorte Brent lag im ersten Quartal durchschnittlich bei 54,61 Dollar. Das ist ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

«Starkes Quartal»
Unternehmenschef Ben van Beurden zeigte sich zufrieden: «Es war ein starkes Quartal für Shell.» Das Unternehmen habe genug freie Barmittel für den Schuldenabbau und die Dividendenzahlung erwirtschaftet. Die Anleger sollen eine stabile Quartalsdividende von 47 US-Cent erhalten.

Der Umsatz stieg um knapp 48 Prozent auf 71,8 Milliarden Dollar. Unter Strich erzielte Shell einen Gewinn von gut 3,5 Milliarden Dollar nach 484 Millionen im Vorjahr. Der Gewinnzuwachs geht auf eine höhere Produktion im Zuge der Übernahme der BG Group sowie auf Sparmassnahmen und den Ölpreis zurück.

Der Konzern hatte die Mega-Übernahme im Februar 2016 abgeschlossen. Shell sieht sich auch bei seinem 30 Milliarden Dollar schweren Verkaufsprogramm im Plan, das der Konzern unter anderem wegen der 54 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Gasförderers BG Group aufgelegt hatte. Aktuell seien Verkäufe im Wert von gut 20 Milliarden Dollar abgeschlossen oder angekündigt, 2018 soll das Programm zu Ende gebracht sein.

Der britische Konkurrent BP hatte am Dienstag dank der gestiegenen Ölpreise zum Jahresstart einen satten Gewinnanstieg vorgelegt. Unter dem Strich verdiente BP im ersten Quartal 1,4 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor hatte noch ein Verlust von mehr als einer halben Milliarde Dollar in den Büchern gestanden. (awp/mc/upd/ps)

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