US-Inflationsrate steigt deutlich auf 2,6 Prozent

US-Inflationsrate steigt deutlich auf 2,6 Prozent

Washington – In den USA hat die Inflation im März deutlich und stärker als erwartet angezogen. Die Jahresinflationsrate stieg von 1,7 Prozent im Vormonat auf 2,6 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,5 Prozent im Jahresvergleich gerechnet. Zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,6 Prozent. Hier war ein Anstieg um 0,5 Prozent erwartet worden.

Die Kerninflationsrate ohne stark im Preis schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel stieg von 1,3 auf 1,6 Prozent. Erwartet wurde eine Rate von 1,5 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stieg der Kernindex um 0,3 Prozent.

Das Inflationsziel der US-Notenbank von zwei Prozent wurde damit erstmals seit Februar 2020 überschritten. Die Preisentwicklung gilt auch aufgrund der Corona-Folgen als schwankungsanfällig.

Höhere Ölpreise als Inflationstreiber
«Vor allem die im Jahresvergleich deutlich höheren Ölpreise schlagen sich auf die Teuerung nieder», begründete Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank den Anstieg der Inflation. «Oder um es allgemeiner zu formulieren: All diejenigen Preise, die im Zuge der ersten Corona-Welle und den verhängten Eindämmungsmassnahmen fielen, schlagen sich nun in umgekehrter Manier auf die Inflationsrate nieder.» Dies gelte auch für die im Zuge der Corona-Pandemie zunächst gefallen Preise für Flugtickets. Die Inflationsrate dürfe daher in den nächsten Monaten die Rate von drei Prozent überschreiten. Es handelt sich laut Gitzel aber nur um ein temporäres Phänomen.

Zuletzt sind die Inflationserwartungen an den Finanzmärkten gestiegen. Hauptgründe sind die Konjunkturpakete der US-Regierung in Billionenhöhe und die sehr lockere Geldpolitik. Einige Ökonomen befürchten, dass dadurch nicht nur das Wachstum, sondern auch die Inflation angefacht wird. Die Fed sieht derartige Gefahren bisher nicht.

Nach der Veröffentlichung der Preisdaten geriet der US-Dollar unter Druck. Der Eurokurs stieg auf ein Tageshoch von 1,1939 Dollar. (awp/mc/ps)

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