US-Wirtschaft bricht im 1. Quartal um 2,9 % ein

US-Wirtschaft bricht im 1. Quartal um 2,9 % ein
(Bild: Les Cunliffe - Fotolia.com)

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Washington – Die US-Wirtschaft ist zum Jahresstart wegen des ungewöhnlich harten Winters viel stärker geschrumpft als bisher gedacht. Die Wirtschaftsleistung der grössten Volkswirtschaft der Welt sei im ersten Quartal um 2,9 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium nach einer dritten Schätzung mit. Der Wert ist auf das Jahr hochgerechnet. Er kann daher nicht mit entsprechenden Zahlen aus Europa verglichen werden. Es ist der erste Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA seit drei Jahren und der stärkste Einbruch seit fünf Jahren.

Ende Mai hatte das Ministerium in der vorangegangenen Schätzung nur einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent gemeldet. Experte Johannes Jander von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erklärte die ungewöhnlich starke Abwärtsrevision von der zweiten auf die dritte Schätzung mit einer neuen Bewertung des privaten Konsums. Dieser sei in den Monaten Januar bis März viel schwächer als bisher gedacht ausgefallen. Vor allem im Gesundheitsbereich seien die Ausgaben deutlich gesunken.

Wachstumsdelle durch harten Winter
Volkswirte hatten nach einem ungewöhnlich harten Winter zwar mit einer Wachstumsdelle gerechnet. Vom Ausmass des Einbruchs in den Monaten Januar bis März wurden sie aber überrascht. Sie hatten für die dritte Schätzung nur einen Rückgang um 1,8 Prozent erwartet. Seit dem Frühjahr zeigen sich aber wieder Anzeichen eines kräftigen Aufschwungs der US-Wirtschaft. Vor dem Hintergrund von zuletzt besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten sollte der Dämpfer im ersten Quartal «nicht überinterpretiert werden», lautet die Einschätzung von Experte Jander.

Aufträge für langlebige Güter in den USA sinken überraschend
Die US-Unternehmen haben im Mai überraschend weniger Aufträge für langlebige Güter erhalten. Im Vergleich zum Vormonat sind die Bestellungen laut dem Handelsministerium um 1,0 Prozent gefallen. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem unveränderten Wert gerechnet. Im Vormonat waren die Aufträge noch um 0,8 Prozent gestiegen.

Verantwortlich für den Rückgang waren die gesunkenen Aufträge für Transportgüter, die um 2,5 Prozent zum Vormonat gefallen waren. Ohne die stark schwankenden Aufträge für Transportgüter fielen die Bestellungen nur leicht. In dieser Abgrenzung sanken die Aufträge um 0,1 Prozent zum Vormonat. Volkswirte hatten hier einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. (awp/mc/pg)

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