USA belegen Indien wegen Kreml-Geschäften mit neuen Zöllen

USA belegen Indien wegen Kreml-Geschäften mit neuen Zöllen
Honeymoon is over: Indiens Premierminister Narendra Modi 2019 in Houston mit Donald Trump. (Official White House Photo by Shealah Craighead)

Washington – Die US-Regierung von Präsident Donald Trump belegt Indien wegen dessen Ölgeschäften mit Russland mit zusätzlichen Zöllen. Die neuen Abgaben in Höhe von 25 Prozent sollen 21 Tage nach der heutigen Unterzeichnung des entsprechenden Dekrets in Kraft treten, heisst es in der Anordnung des Republikaners.

Zuvor hatte Trump bereits Zölle in gleicher Höhe auf indische Importe angekündigt, aber offengelassen, wie hoch die zusätzliche «Strafe» wegen der Geschäfte mit dem Kreml ausfallen würde. Mit den nun angekündigten 25 Prozent würde sich der Satz auf insgesamt 50 Prozent verdoppeln.

Mit dem Schritt will der US-Präsident die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen, indem vor allem grosse Abnehmer im Energie-Sektor wie China und Indien stärker unter Druck gesetzt werden. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine und hält seine Kriegsmaschinerie vor allem mit dem Verkauf seiner Rohstoffe am Laufen, davon vor allem fossile Brennstoffe wie Öl und Gas.

US-Gesandter Witkoff war in Moskau
Trump hatte im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt mit höheren Zöllen gedroht, jedoch bislang keine konkreten Zahlen genannt.

Am vergangenen Dienstag (29. Juli) setzte der US-Präsident eine Frist von zehn Tagen und forderte in diesem Zeitraum eine Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew. Sollte diese nicht zustande kommen, kündigte er Sanktionen gegen Russlands Handelspartner an. Trumps Ankündigung gegen Indien fällt auf den Tag, an dem sein US-Sondergesandter Steve Witkoff Gespräche in Moskau führte.

Russische Kommentatoren sagten, Witkoff sei gerade abgereist, da komme Trumps Ankündigung. Offenbar hätten die Verhandlungen zu keinen Ergebnissen geführt. Es galt aber ohnehin als äusserst unwahrscheinlich, dass Putin sich auf das von Trump geforderte Kriegsende einlässt. Er betonte stets, erst alle Kriegsziele erreichen zu wollen.

Im Juni war Indien nach China der zweitgrösste Abnehmer von russischen fossilen Brennstoffen, eingekauft wurde im Wert von 4,5 Milliarden Euro. Rohöl machte nach Angaben von Energieexperten der unabhängigen Forschungsorganisation CREA 80 Prozent oder 3,6 Milliarden Euro aus. Das Land erhält das Öl und andere Energieträger zu deutlichen Preisnachlässen, unter dem Weltmarktwert. (awp/mc/pg)

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