Überraschend starke Dynamik am US-Arbeitsmarkt

Überraschend starke Dynamik am US-Arbeitsmarkt

Washington – In den USA gewinnt der Arbeitsmarkt immer stärker an Dynamik. Im November entstanden so viele neue Arbeitsplätze wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 321’000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Januar 2012. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit 230’000 neuen Jobs gerechnet.

Zudem fiel der Stellenaufbau im Vormonat laut Ministerium höher aus als zunächst ermittelt. Demnach gab es im Oktober 243’000 neue Stellen und nicht nur 214’000, wie zuvor gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 5,8 Prozent. Damit verharrte die Quote auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren. Bankvolkswirte hatten dies erwartet.

Experte: Bestes Jahr seit 1999
«Die Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich mit hoher Dynamik fort», kommentierte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Dies unterstreiche die derzeit robuste Konjunktur in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Nach Einschätzung des Ökonomen Bernd Weidensteiner von der Commerzbank dürften im laufenden Jahr insgesamt drei Millionen neue Arbeitsplätze entstanden sein. Dies wäre der stärkste Aufschwung am amerikanischen Arbeitsmarkt seit 1999.

Stundenlöhne steigen
Mit der positiven Entwicklung bei der Zahl der Beschäftigten kommt auch wieder mehr Dynamik in die Lohnentwicklung. Für den November meldete das Arbeitsministerium einen Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Bankvolkswirte hatten hier im Schnitt nur einen Zuwachs von 0,2 Prozent erwartet. Im Vormonat hatten die Stundenlöhne um 0,1 Prozent zugelegt. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg im November leicht auf 34,6 Stunden. Der Wert aus dem Vormonat wurde auf 34,5 Stunden (zuvor: 34,6) revidiert.

«Angesichts der starken Entwicklung am Arbeitsmarkt ist die Niedrigzinspoltik der US-Notenbank nicht mehr haltbar», urteilte Experte Weidensteiner. Volkswirte gehen bisher gemeinhin davon aus, dass die US-Notenbank Mitte 2015 die Zinsen erstmals nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise wieder anheben wird. (awp/mc/pg)

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