USA: Beschäftigungszahl steigt deutlich weniger als erwartet

USA: Beschäftigungszahl steigt deutlich weniger als erwartet
(Foto: Eisenhans / Fotolia)

Washington – Die Beschäftigungsentwicklung in den USA hat im März enttäuscht. Die Arbeitslosenquote fiel hingegen auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Die Lohnentwicklung blieb verhalten.

Es wurden deutlich weniger neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft kamen 98’000 Stellen hinzu. Dies ist der schwächste Anstieg seit Mai 2016. Volkswirte hatten im Mittel einen Zuwachs von 180’000 Stellen erwartet. Zudem wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 38’000 Stellen nach unten revidiert.

Quote auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise
Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent zurück. Das ist die niedrigste Quote seit Mai 2007. Volkswirte hatten stattdessen mit einer unveränderten Rate von 4,7 Prozent gerechnet. Die Zahlen zur Beschäftigung und zur Arbeitslosenquote werden in zwei verschiedenen Umfragen ermittelt. Bei den Beschäftigtenzahlen werden die Unternehmen befragt, für die Arbeitslosenquote die privaten Haushalte.

Keine Überraschungen gab es hingegen bei der Lohnentwicklung. Die Löhne stiegen wie erwartet um 0,2 Prozent zum Vormonat. Allerdings wurde der Zuwachs im Vormonat von 0,2 auf 0,3 Prozent nach oben korrigiert. Die Jahresrate ging leicht von 2,8 auf 2,7 Prozent zurück.

«Möglicher Konjunkturdämpfer»
«Der Arbeitsmarkt ist in einer soliden Verfassung, auch wenn die Beschäftigtenzahl die Konsensschätzung verfehlt hat», kommentierte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). «Der Stellenaufbau setzt sich unter Schwankungen fort.» So habe es in den letzten sechs Jahren monatliche Zuwächse von durchschnittlich gut 200 000 gegeben.

Etwas skeptischer zeigt sich Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP-Bank: «Möglicherweise steht uns ein leichter Konjunkturdämpfer bevor.» Der Einkaufsmangerindex sei bereits leicht zurückgegangen. Ein deutlicher Lohndruck sei nicht auszumachen. Weitere Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank dürften kein Selbstläufer werden.

Geringe Marktreaktionen
Der Dollar geriet nach den Daten nur kurzzeitig unter Druck. Der Euro fiel nach einem vorübergehenden Kursanstieg sogar auf ein Tagestief. Auch auf die Aktienmärkte hatten die Daten kaum Auswirkungen. (awp/mc/upd/ps)

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