USA: Solider Stellenaufbau im Privatsektor

USA: Solider Stellenaufbau im Privatsektor
Ford-Werke in Wayne, Michigan.

(Ford-Werke Wayne, Michigan)

Washington – Der amerikanische Arbeitsmarkt zeigt sich wieder von der robusten Seite. Vor dem offiziellen Jobbericht der Regierung an diesem Freitag lag der Stellenaufbau im Privatsektor etwas über den Markterwartungen. Wie der Dienstleister ADP am Mittwoch mitteilte, entstanden im Mai 201’000 neue Arbeitsplätze. Erwartet wurde ein Plus von 200’000 Stellen. Allerdings wurde der Aufbau im April von 169 000 auf 165 000 Stellen nach unten gesetzt.

Zuletzt waren Arbeitsmarktdaten aus den USA enttäuschend ausgefallen. Die Kennzahlen vom Arbeitsmarkt sind von grosser Bedeutung, weil die amerikanische Notenbank Fed ihre Geldpolitik stark am Jobmarkt ausrichtet. Insbesondere die für dieses Jahr erwartete Zinswende hängt entscheidend von der Entwicklung der Beschäftigung ab. Die meisten Experten erwarten einen ersten Zinsschritt frühestens im September.

ISM-Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich überraschend stark ein
Derweil hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA im Mai überraschend stark eingetrübt und den tiefsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) sei um 2,1 Punkte auf 55,7 Punkte gesunken, teilte das Institut mit. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2014. Bankvolkswirte hatten nur einen Rückgang auf 57,0 Punkten erwartet. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Der Indikator signalisiert damit weiter eine robuste Entwicklung im Dienstleistungssektor.

Markit-Einkaufsmanagerstimmung Dienste trübt sich überraschend stark ein
Die gleiche Tendenz zeigen die Daten des Forschungsinstituts Markit. Demnach hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen kräftiger als erwartet eingetrübt. Der Stimmungsindikator für Mai sei auf 56,2 Punkte gesunken, nach 57,4 Punkte im Vormonat, teilte Markit am Mittwoch nach endgültigen Daten mit. Damit revidierte das Forschungsinstitut die erste Schätzung für Mai leicht nach unten. Ursprünglich war ein Wert von 56,4 Prozent gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung erwartet. Trotz des Rückgangs liegt der Stimmungsindikator aber weiter deutlich über der sogenannten Expansionsschwelle und deutet nach wie vor auf Wachstum hin.

Handelsdefizit geht stärker als erwartet zurück
Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im April stärker als erwartet eingegrenzt. Der Fehlbetrag verringert sich um 9,7 Milliarden US-Dollar auf 40,9 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten einen Rückgang des Defizits erwarte, waren aber von 44 Milliarden Dollar ausgegangen. Im März hatte das Defizit bei revidiert 50,6 (zuvor 51,4) Milliarden Dollar den höchsten Stand seit Oktober 2008 erreicht.

Die Ausfuhren legten verhalten zu. Im Monatsvergleich gab es im April nur einen Zuwachs um 1,0 Prozent zulegten. Dagegen gingen die Einfuhren etwas stärker um 3,3 Prozent zurück. Die USA sind für ihr chronisches Defizit im Aussenhandel bekannt. Dies zeigt, dass die weltgrösste Volkswirtschaft mehr konsumiert, als im Inland produziert wird. Dies geht mit hohen Kapitalimporten einher. (awp/mc/pg)

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