USA: Privater Konsum beflügelt Wirtschaftswachstum

USA: Privater Konsum beflügelt Wirtschaftswachstum
(Foto: Walmart)

Washington – Der Private Konsum hat das Wirtschaftswachstum in den USA im Winter beflügelt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im ersten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 6,4 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer ersten Schätzung mitteilte. Das Wachstum blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 6,7 Prozent gerechnet.

Das Wachstum hat sich im Vergleich zum Vorquartal aber beschleunigt. Im vierten Quartal war die Wirtschaft noch um annualisiert 4,3 Prozent gewachsen. Die jüngste Entwicklung erklärt sich durch die Impffortschritte, die massive Stützung der Konjunktur durch Programme der Regierung und die Erholung am Arbeitsmarkt.

Profitiert hat das Wachstum vor allem durch den privaten Konsum. Dieser legte im ersten Quartal annualisiert um 10,7 Prozent zu. Im Vorquartal waren es lediglich 2,3 Prozent gewesen. Der Anstieg des privaten Konsums ist der zweithöchste seit den 1960er Jahren. Aber auch die Investitionen der Unternehmen stützten die Konjunktur. Gedämpft wurde das Wachstum durch die eher hohen Importe und die schwachen Exporte.

Kein Ende des Aufschwungs in Sicht
Ein Ende des starken Aufschwungs ist laut Ökonomen nicht in Sicht. «Die Rettungspakete und die Infrastrukturprogramme versprechen, die US-Wirtschaft auch über die kommenden Quartale ordentlich in Schwung zu halten», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Vor allem die im ‹American Families Plan› vorgesehenen Steuererleichterungen werden sich positiv auf das Ausgabenverhalten von US-Haushalten auswirken.» US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch weitreichende Vorhaben zur Stützung der Wirtschaft im Kongress vorgeschlagen.

Die US-Wirtschaft hat damit die in der Corona-Krise erlittenen Einbussen fast wettgemacht. Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt sein Vorkrisenniveau schon im laufenden zweiten Quartal erreichen wird. Neue «Munition» stehe in Form der aufgestauten Ersparnisse der Verbraucher zur Verfügung, wenn wieder mehr Geschäfte geöffnet seien. Im Gesamtjahr erwartet die Commerzbank ein Wachstum von 6,5 Prozent. (awp/mc/ps)

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