Volkswagen legt zum Jahresstart kräftig zu

Volkswagen legt zum Jahresstart kräftig zu

VW-Konzernchef Martin Winterkorn.

Wolfsburg – Das Sparprogramm für die gewinnschwache Kernmarke des Volkswagen-Konzerns macht sich langsam bezahlt. Die Bemühungen für mehr Effizienz und Kostenbewusstsein hätten in den ersten drei Monaten einen Betrag «im niedrigen dreistelligen Millionenbereich» freigeschaufelt, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Das im vergangenen Sommer ausgerufene Sparprogramm soll bei der Kernmarke rund um die Modelle Golf und Passat bis zum Jahr 2017 mindestens fünf Milliarden Euro Einsparungen freilegen.

Insgesamt fuhr Europas grösster Autobauer im Startquartal glänzende Zahlen ein. Der Konzern mit seinen zwölf Marken setzte in den ersten drei Monaten knapp 53 Milliarden Euro um – das entspricht einem Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Auftaktquartal des Vorjahres. Dabei halfen allerdings auch positive Effekte aus der Währungsumrechnung.

Überschuss steigt um ein Fünftel
Unter dem Strich verbuchte der Dax -Konzern 2,9 Milliarden Euro und damit eine Verbesserung von einem Fünftel. Auf der Gewinnseite erwiesen sich vor allem die Tochtermarken Audi und Porsche als Renditeperlen. Sie fuhren zusammen zwei Drittel (65 Prozent) der gut 3,3 Milliarden Euro ein, die als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stehen.

Vorstandschef Martin Winterkorn sagte: «Wir haben immer betont, dass 2015 ein anspruchsvolles Jahr für die gesamte Automobilindustrie und auch für uns wird. Unsere Kennzahlen für das erste Quartal beweisen aber, dass der Volkswagen Konzern trotz Gegenwinds auf Kurs fährt.»

VW-Aktie bester Dax-Wert
An der Börse kamen die Zahlen gut an: VW-Papiere gewannen als bester Dax-Wert im frühen Handel rund zwei Prozent. «Insgesamt ein solides Zahlenwerk mit leichtem Überraschungseffekt», sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner.

In den vergangenen Wochen hatte Volkswagen die Schlagzeilen noch mit dem Machtkampf an der Konzernspitze bestimmt. VW-Patriarch Ferdinand Piëch war öffentlich von Konzernchef Winterkorn abgerückt, der damit scheinbar vor dem Aus bei Europas grösstem Autobauer stand. Doch der Rest der wichtigsten Aufsichtsräte stellte sich hinter den Vorstandsvorsitzenden und liess Piëchs Machtprobe scheitern – am Wochenende trat der 78-Jährige dann von seinen Ämtern zurück, Winterkorn stand endgültig als Sieger da. (awp/mc/ps)

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