VW startet in USA Aufholjagd mit Billigstrategie

Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn.

New York – Der Autokonzern Volkswagen (VW) startet in den USA eine Aufholjagd mit einer Billigstrategie. «Wir verkaufen unsere Autos zu einem Preis, der den Kunden viel Auto fürs Geld bietet und zugleich der Marke Volkswagen gerecht wird», sagte Amerikachef Jonathan Browning der «Financial Times Deutschland» (Mittwochsausgabe).

Um die Zielvorgabe zu erreichen, den US-Absatz bis 2018 auf 800.000 Autos zu verdreifachen, senkt VW die Preise – und macht dafür erhebliche Zugeständnisse bei Ausstattung und Qualität. «Wir wollen mit dem neuen Passat und dem Jetta auf dem Massenmarkt weitere Kundengruppen ansprechen, die wir bisher noch nicht für Volkswagen gewinnen konnten.»

Nur bescheidene Erfolge im US-Markt
Im grössten Absatzmarkt der Welt konnte VW dem Blatt zufolge seit den 70er-Jahren nur noch bescheidene Erfolge vorweisen. General Motors (GM), Ford und Toyota ringen um die grossen Anteile im Massenmarkt und lieferten sich zuletzt harte Preiskämpfe. Sie werden jetzt auch von VW über den Preis attackiert: Der neue Jetta kostet in den USA der Zeitung zufolge in der Grundausstattung nur 16.000 Dollar (etwa 11.000 Euro) – und damit weniger als das Vorgängermodell. Der neue Passat soll der Zeitung zufolge ab Herbst für 20.000 Dollar angeboten werden.

Absatz von VW-Nutzfahrzeugen wächst rasant
Der Absatz von Nutzfahrzeugen bei Volkswagen ist im ersten Quartal rasant gewachsen. Von Januar bis März verbuchte die Nutzfahrzeugsparte eine Steigerung der Auslieferungen um 36,2 Prozent, wie VW weiter mitteilte. Nach rund 89.000 verkauften leichten Nutzfahrzeugen im Vorjahreszeitraum konnten zuletzt weltweit 121.200 an die Kunden gebracht werden. Damit lag die Sparte deutlich über dem durchschnittlichen Zuwachs aller neun Konzernmarken von 13,7 Prozent. Vertriebsvorstand Harald Schomburg sprach von einem gelungenen Start ins Jahr. Regional fiel die Entwicklung unterschiedlich aus. Auf dem südamerikanischen Markt verdoppelte sich der Absatz nahezu, in Osteuropa waren die Steigerungen mit über 64 Prozent noch höher. Im deutschen Nutzfahrzeuggeschäft gelang VW ein Plus von immerhin 7,4 Prozent. Absolut betrachtet blieb der Heimatmarkt mit 25.900 ausgelieferten Fahrzeugen im Auftaktquartal aber besonders wichtig. (awp/mc/ss/upd/ps)

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