Weltbevölkerung wächst langsamer

Weltbevölkerung wächst langsamer
Die höchste Geburtenrate verzeichnet Afrika südlich der Sahara, die ärmste Region der Erde, mit 4,7 Kindern pro Frau. (Photo by Taylor Wilcox on Unsplash)

Hannover – Seit dem Jahr 1990 ist die Geburtenrate weltweit von durchschnittlich 3,2 Kindern pro Frau auf heute 2,3 Kinder gesunken. Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich damit in den letzten 30 Jahren um etwa ein Drittel verringert. Das gibt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich der Veröffentlichung des DSW-Datenreports 2021 bekannt.

Die Geburtenraten der einzelnen Länder und Regionen variieren dabei stark. Die höchste Geburtenrate verzeichnet Afrika südlich der Sahara, die ärmste Region der Erde, mit 4,7 Kindern pro Frau. Länder mit hohem Einkommen verzeichnen eine durchschnittliche Geburtenrate von 1,8. Aktuell liegt die Weltbevölkerung bei etwa 7,9 Milliarden Menschen.

Besonders hoch sind Geburtenraten in Ländern mit einem ungedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln und einer hohen Anzahl an Teeangerschwangerschaften. Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW, warnt vor den Folgen für Mädchen und Frauen: „Wenn Jugendliche nicht wählen können, ob sie ein Kind bekommen – sei es, weil ihnen Sexualaufklärung fehlt oder weil Verhütungsmittel rar sind –, wird ihnen ihr Selbstbestimmungsrecht verwehrt. Wegen früher Schwangerschaften geraten tausende Mädchen jedes Jahr in eine Armutsspirale.”

In Afrika südlich der Sahara hat jede zweite Frau (51 Prozent), die eine Schwangerschaft vermeiden möchte, keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Pro Jahr sind dort 16 Prozent der Geburten auf Teenagerschwangerschaften zurückzuführen. In Deutschland beispielsweise machen Teeangerschwangerschaften jährlich nur ein Prozent aller Geburten aus. (mc/pg)

DSW

One thought on “Weltbevölkerung wächst langsamer

  1. Ich finde sehr gut, was die DSW leistet und dass regelmäßig die Berichte herausgegeben werden. Das Thema „Überbevölkerung“ bzw. zu hohe Geburtenraten wird meines Erachtens viel zu wenig im Zusammenhang mit den Klimaänderungen diskutiert , oftmals regelrecht tabuisiert. Dabei ist der Zusammenhang eindeutig: Zunahme von Konflikten, Übermäßige Nutzung der natürlichen Resourcen, pandemieanfällige Megastädte , (unfreiwillige) Migration usw. Klar haben die Länder der nördlichen Halbkugel eine höhere Bringschuld, was das Bekämpfen der Klimakatastrophe betrifft. Aber auch die Politiker der Länder der südl. Halbkugel stehen eben in der Verantwortung, ihren Betrag zu leisten, da die Bevölkerungszahl weltweit an die Grenzen stößt und unbedingt im Laufe der nächsten Generationen kontrolliert durch den Menschen selbst verringert werden muss . Andernfalls wird dies die „Natur“ erledigen. Der G20 Gipfel und der Klimagipfel sind gefordert : Das Problem in den Fokus rücken und allen Menschen weltweit (kostenfrei durch die Reichen Länder) zu ermöglichen, Familienplanung und Verhütung zu betreiben ohne Dirigismus oder Bevormundung. Das muss oberstes Ziel bei der Entwicklungszusammenarbeit sein!

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