ZEW-Konjunkturerwartungen steigen stärker als erwartet

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen stärker als erwartet
(Bild: Alexandr Mitiuc - Fotolia.com)

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Mannheim – Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im November erstmals nach sieben Rückgängen in Folge wieder aufgehellt. Experten machten eine grössere Gelassenheit mit Blick auf die Lage in China und gestiegene Aktienkurse für den Zuwachs verantwortlich.

Die Konjunkturerwartungen stiegen im November um 8,5 Punkte auf 10,4 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 6,0 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage verschlechterte sich im November hingegen leicht. Sie fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Punkte auf 54,4 Punkte. Experten hatten mit einem unveränderten Wert von 55,2 Punkten gerechnet. Obwohl die Zahlen besser als erwartet ausgefallen waren, reagierte der Devisenmarkt kaum auf die Zahlen. Dagegen konnte der Frankfurter Aktienmarkt weiter zulegen.

Konsumfreude stützt
«Der Ausblick für die deutsche Volkswirtschaft hellt sich gegen Ende des Jahres etwas auf», kommentierte ZEW-Präsident Clemens Fuest die Daten. Konjunkturpessimismus aufgrund der Terroranschläge in Paris sei nicht erkennbar. «Die robuste deutsche Konjunktur dürfte sich insbesondere auf die derzeitige Konsumfreude der Deutschen, den erneut gesunkenen Aussenwert des Euro und die voranschreitende Erholung in den Vereinigten Staaten stützen», erklärte Fuest.

«Allmählich wird vielerorts klar, dass die chinesische Wirtschaft nicht vor einem unmittelbaren Kollaps steht, was die empfindlichen Gemüter der befragten Finanzmarktanalysten beruhigt haben dürfte», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Zudem sei der Anstieg der Konjunkturerwartungen ein Reflex auf die negativen Übertreibungen der vergangenen Monate. Analystin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) machte vor allem die zuletzt freundliche Entwicklung an den Aktienmärkten für den Erwartungsanstieg verantwortlich.

Erwartungen in der Eurozone eingetrübt
Anders stellte sich die Entwicklung in der gesamten Eurozone dar. Die Erwartungen fielen hier für November um 1,8 Punkte auf 28,3 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage verbesserte sich hingegen um 1,2 Punkte auf minus 10,0 Punkte. (awp/mc/pg)

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