Dennis Teichmann, VRP und CEO jacando AG, im Interview

Dennis Teichmann, VRP und CEO jacando AG, im Interview
Dennis Teichmann, VRP, CEO und Gründer von jacando. (Foto: zvg)

von Sandra Willmeroth

Moneycab.com: Herr Teichmann, wie hat sich die Kundenbasis von jacando in der Pandemie verändert?

Dennis Teichmann: Wir konnten mehr dynamische Kunden gewinnen, da diese natürlich einen stärkeren Bedarf haben. Die Kunden aus dem Industrie-Spektrum waren und sind hingegen sehr unter Druck, weswegen wir diese Projekte oft on hold setzen mussten.

Wie hat jacando selbst die Pandemie bislang überstanden?

Es war und ist natürlich eine Herausforderung. Als der Bund letzten März den ersten Lockdown beschloss, befanden wir uns aber bereits alle im Homeoffice und konnten nahtlos weiterarbeiten. Man hat die Verunsicherung sowohl bei den bestehenden als auch den potentiellen Kunden gespürt, wir mussten deswegen nicht nur die interne, sondern auch die externe Kommunikation entsprechend anpassen. Wir sind etwas runter vom Gaspedal, haben aber immer noch dieselben Ziele vor Augen.

«Wir sind etwas runter vom Gaspedal, haben aber immer noch dieselben Ziele vor Augen.»
Dennis Teichmann, VRP und CEO jacando AG

Das Unternehmen war vor Ausbruch der Pandemie auf Expansionskurs und der Suche nach neuen Mitarbeitenden, was in diesen Zeiten sicher noch schwerer war als eh schon. Sind sie dennoch fündig geworden?

Ja, wir haben für unsere Sales und Customer Success-Abteilung weiter rekrutiert und konnten auch für unseren Tech-Bereich neue Talente gewinnen.

Wie hat sich die Anzahl Mitarbeitende von jacando in den letzten Jahren entwickelt?

2018 waren wir noch überschaubare 20 Leute in einem kleinen Büro. Wir haben uns 2019 dann verdoppelt, wuchsen von knapp 30 Mitarbeitern auf über 60 an und haben uns auf zwei Stockwerke ausgedehnt!

Wie haben Sie als VRP und CEO dieses eigene Wachstum gemanaged und die Firmenkultur und Werte vermittelt, aufrechterhalten und gefestigt?

Das Management ist operativ sehr stark involviert, weswegen wir an der Front ganz nah dabei sind und somit auch die Herausforderungen unserer Mitarbeiter kennen. Es ist wichtig verfügbar zu sein und sich mit den Leuten abzustimmen. Wir organisieren zum Beispiel zweimal jährlich 15 Minuten-Talks, in denen jeder einzelne Mitarbeiter die Möglichkeit hat, direkt mit mir zu sprechen. Sich diese Zeit, trotz einem bereits vollen Terminkalender, zu nehmen, ist sehr wichtig.

«Man muss sich trotz vollem Terminkalender Zeit für die Mitarbeiter nehmen.»

Firmenkultur und Werte sind Soft-Themen aber wichtig für den Unternehmenserfolg. Inwieweit bieten die HR-Lösungen von jacando hier Hilfen an?

Durch die Nutzung unserer Software haben die Personaler vermehrt Zeit sich wieder um die wesentlichen, wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, statt ihre Zeit mit Administration zu “verplempern”. Dazu gehören natürlich auch die die Firmen-Kultur und -Werte.

Wie hoch ist der Anteil Kunden aus der Schweiz und Deutschland?

Der Grossteil, nämlich über 90%, unserer Kunden kommen aus der DACH-Region.

Welche anderen Märkte kämen für jacando noch in Frage?

Unser Hauptmarkt ist offensichtlich DACH und wird es auch bleiben. Wir haben Anfang 2020 begonnen, den spanischen und französischen Markt engmaschig zu bespielen. Corona hat uns etwas verlangsamt, der Alltag lag in Spanien etwa komplett brach. Wir wollen uns 2021 wieder darauf konzentrieren.

Inwieweit lassen sich die Programme von jacando an bestehende Buchhaltungssoftware anbinden?

Die Nachfrage nach einer solchen Lösung ist gross. Wir haben deswegen unsere hauseigene Plattform kreiert, jacando X. Sie ermöglicht durchgängige Prozesse trotz unterschiedlicher Business-Anwendungen, wie etwa Abacus, wo sich die Stamm- und Bewegungsdaten an die Abacus Lohnbuchhaltung übertragen lassen. Es bietet einen standardisierten Datenimport- und -export an, der sich mit wenigen Klicks ausführen lässt.

Die Programme von jacando sind alle cloudbasiert. Schreckt das manche Kunden auch ab?

Die Cloud-Lösung ist immer gebräuchlicher. Zu recht, denn sie ist viel sicherer als die On-Premise-Alternative. Wir arbeiten mit der Google Cloud, einem der sichersten Anbieter auf dem Markt. Der Nutzer entscheidet selber, welche Daten er verwenden und freigeben will.

Wie stellen Sie sicher, dass die Daten ihrer Kunden in der Cloud sicher sind?

Die Sicherheits- und Datenschutzkontrollen werden regelmässig von unabhängigen Dritten überprüft. Und weitere Pros für die Cloud: Sie wird von Spezialisten betreut und ist streng überwacht von der DSGVO.

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