Martin Tschopp, CEO MoneyPark, im Video-Interview

Martin Tschopp, CEO MoneyPark, im Video-Interview
Martin Tschopp, CEO MoneyPark (Bild: MoneyPark)

Von Helmuth Fuchs

Im Interview nimmt Martin Tschopp, CEO MoneyPark, zu folgenden Fragen Stellung:

  • Was sind die wichtigsten Entscheidungen, die Sie in dieser Zeit getroffen haben, wie beurteilen Sie die Strategie, die Sie als VR-Präsident mitgestaltet haben, jetzt, da Sie diese als CEO umsetzen müssen? (Im Video bei 00:13)

„Das gemeinsam mit Helvetia und der Credit Suisse etablierte Nummer eins Ökosystem rund um das Thema Immobilien war ein wichtiger Schritt, um unsere führende Position weiter ausbauen zu können. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen eine fulminante Veränderung vom aufstrebenden Startup hin zu einem reifen KMU durchlebt.“

„Um die Dynamik weiterhin hochhalten zu können, habe ich in den ersten Wochen und Monaten insbesondere die Führungsstrukturen und die Supportorganisation angepasst, damit wir uns noch vermehrt in den Dienst unserer Kunden und Partner stellen können.“

Welches sind bezüglich Einnahmen und Wachstum die wichtigsten Geschäftsfelder, wo investieren Sie aktuell am meisten? (Im Video bei 01:13)

„Die wichtigsten Geschäftsfelder sind selbstverständlich unsere Hypothekarberatung und Vorsorgeberatung. Wir vermitteln pro Jahr mehr als drei Milliarden an Hypotheken und hypothekennaher Vorsorge im Umfang von über 300 Millionen (Franken). Das sind die grössten Ertragspfeiler, die sich in den letzten fünf Jahren versechsfacht haben.“

«2018 sind wir ins Servicing-Geschäft mit finovo eingetreten und haben 2020 das Immobiliengeschäft mit unseren Partnern Helvetia und Credit Suisse lanciert. Diese neuen Ertragspfeiler werden selbstverständlich in Zukunft eine grössere Bedeutung haben.»

  • Die jahrelange Tiefzinsphase ist zu Ende, jetzt dominieren Inflation, Rezession und steigende Leitzinsen die Schlagzeilen. Wie wirkt sich das auf Ihr Geschäft und auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und Kundinnen aus? (Im Video bei 02:13)

„Das hat zu einer nachhaltigen Verstärkung der Nachfrage bei uns geführt. Wir haben Spontan-Anfragen im ersten Halbjahr verzeichnet, die ungefähr ein Drittel über dem Vorjahr lagen.“

„Die Kunden sind angehalten, gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen Finanzierungskosten, aber auch die Bedingungen der Banken, zunehmend wichtig sind, sich unabhängig beraten zu lassen.“

  • Wie sehen Sie die Rolle von MoneyPark in digitalen Ökosystemen, welche einmaligen Kompetenzen bringen Sie ein? (Im Video bei 03:04)

„MoneyPark hat das unabhängige Plattform-Banking in der Hypothekar-Finanzierung etabliert.

«Wir sind davon überzeugt, dass wir dadurch für den Kunden und die Kundin einen signifikanten Mehrwert schaffen, indem wir Transparenz, Auswahlmöglichkeiten, beste Lösungen, aber auch Convenience in den ganzen Beratungs- und Abschlussprozess einbringen.»

  • Haben Sie Zahlen dazu, welchen finanziellen Vorteil Ihre Kunden haben, wenn Sie mit MoneyPark zusammenarbeiten, statt einfach die Hypothek selbst bei der Hausbank oder via Online-Vergleich abzuschliessen? (Im Video bei 03:49)

„Wir stellen fest, dass immer noch über 60% der Haushalte keine Konkurrenzofferten einholen. Das führt dazu, dass im Durchschnitt ein Haushalt pro Jahr 2’500 Franken und mehr zu viel für die Finanzierung bezahlt. Wenn wir das auf unsere Kundenbasis anwenden, haben die Kunden, die zu uns kamen und eine unabhängige Beratung verlangt haben, über die letzten 10 Jahre über eine halbe Milliarde Finanzierungskosten gespart.“

  • Im Finanzsektor müssen Banken vermehrt ihre Informationen mit anderen Anbietern über offene Schnittstellen (Open Banking API) teilen und so einen Innovationswettbewerb zulassen. Wo stehen wir im Immobilienbereich, welche nächsten wichtigen Entwicklungen stehen hier an? (Im Video bei 04:26)

„Das wird auch im Immobiliensektor Realität. Das heisst, dass Käuferinnen und Verkäufer von Objekten sich auf einer Plattform registrieren können, dass es einen Matching-Algorithmus gibt zwischen beiden Parteien und damit die Liquidität im Markt erhöht und die Einfachheit der Abwicklung einer Immobilientransaktion massiv vereinfacht wird.“

  • Welche Lösungen sehen Sie, damit alte Menschen möglichst lange selbstbestimmt in eigenen Immobilien wohnen können?  (Im Video bei 05:03)

„Im Vergleich zum Ausland haben wir relativ wenig Produktinnovation. Im Zentrum steht immer Tragbarkeit und Belehnungslevel. Aber ich glaube, es gibt ganz neue Formen, die wir im näheren Ausland wie Frankreich, Deutschland, UK sehen, so genannte Leibrenten, wo eine Immobilie als Sicherheit gegen eine Rente abgetreten wird und man ein lebenslanges Wohnrecht hat, aber auch die ganze Finanzierung und die Nebenkosten einer Immobilie mitfinanziert sind.“

  • Welche technologischen Entwicklungen und Innovationen werden den Immobilienmarkt in den kommenden Jahren prägen oder grundlegend verändern? (Im Video bei 06:01)

„Technologische Entwicklungen gibt es entlang des ganzen Lebenszyklus einer Immobilie. Wenn ich in der zuvor erwähnten Matching-Plattform Verkäufer und Käufer zusammen bringen kann, werden wir da einen signifikanten Mehrwert schaffen, der nicht nur die Liquidität der Kundinnen und Kunden erhöht, sondern insbesondere auch die Convenience. Wir können so Objekte für neue Familien wieder zur Verfügung stellen und der Raumbedarf wird über die Zeit optimaler genutzt.“

  • Zum Schluss des Interviews haben Sie zwei Wünsche frei, wie sehen die aus? (Im Video bei 07:14)

„Auf der einen Seite habe ich Wünsche in Richtung unserer Mitarbeitenden: Dass sie ihre Innovations- und Gestaltungskraft nach wie vor mit Hochdruck nach vorne bringen und Lösungen erarbeiten, die für unsere Partner und Kundinnen und Kunden zur Geltung kommen.“

„Den zweiten Wunsch habe ich natürlich für unsere Kundinnen und Kunden, die im Zentrum unseres Denkens stehen: Dass dieses Immobilien-Ökosystem, wo Immobilien liquid gehandelt, einfach finanziert werden können, wo wir moderne und innovative Finanzierungsformen haben, Realität wird und der Immobilienmarkt aus dem Dornröschenschlaf erwacht.“


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