45`000 Verizon-Angestellte streiken seit Sonntag

Verizon-CEO Lowell McAdam.

New York – Nach bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen sind rund 45.000 Mitarbeiter des zweitgrössten US-amerikanischen Telefonkonzerns Verizon in den Streik getreten. Das teilte die US-Gewerkschaft Communication Workers of America (CWA) am Sonntagabend mit. Der Arbeitsstreit dreht sich um den ausgelaufenen Tarifvertrag für Angestellte der Festnetzsparte in einigen nordöstlichen Bundesstaaten. Die Mobilfunksparte des Konzerns ist nicht betroffen.

Das Unternehmen teilte mit, Zehntausende Angestellte aus dem Management sowie Ruheständler und Zeitarbeiter ausgebildet zu haben, um die Aufgaben der Streikenden übergangsweise zu übernehmen. Verizon fordert von den Gewerkschaften Zugeständnisse. Es sei klar, dass einige der existierenden Tarifvertragsbedingungen ursprünglich zu einer Zeit ausgehandelt worden seien, als Verizon unter weit weniger Konkurrenzdruck gestanden habe. «Diese Bedingungen entsprechen nicht den ökonomischen Realitäten des heutigen Geschäfts», sagte der seit dem 1. August amtierende Vorstandschef Lowell McAdam. Mit den gegenwärtigen Verträgen sei der Personalaufwand trotz schrumpfenden Geschäfts in der Festnetzsparte gestiegen.

Jeder vierte Mitarbeitende im Streik
Die Gewerkschaft wirft der Unternehmensführung vor, nicht auf Kompromissvorschläge einzugehen, sondern stur an ihrer Liste von Forderungen festzuhalten. Streitpunkte sind insbesondere eine Änderung der Gesundheitsversorgung der Arbeitnehmer. Die Arbeiter seien bereit, an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, sobald das Management den Willen zu echter Verhandlungsbereitschaft zeige, hiess es im Statement der CWA. An dem Streik ebenfalls beteiligt sind 10`000 Angehörige der Gewerkschaft International Brotherhood of Electrical Workers (IBEW). Die 45`000 Mitarbeiter entsprechen rund einem Viertel der Belegschaft des Konzerns. Verizon hat im Festnetzgeschäft seit Jahren einen schweren Stand. Seit 2006 erlitt der Konzern im Betrieb von Festnetzleitungen einen Umsatzrückgang von rund 20 Prozent. (awp/mc/ps)

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