Accenture-Studie: Schweizer Unternehmen entgeht bis zu 42% Umsatzwachstum aufgrund falscher Innovationsstrategien

Accenture-Studie: Schweizer Unternehmen entgeht bis zu 42% Umsatzwachstum aufgrund falscher Innovationsstrategien
Jürgen Pinkl, Leiter des Geschäftsbereichs Technology bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. (Foto: Accenture)

Zürich – Nicht alle Investitionen in technologische Innovationen und deren Implementierung erzeugen den optimalen Mehrwehrt für Unternehmen. Die aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Accenture zeigt, dass unterschiedliche Innovationsstrategien den Output von Technologieinvestitionen massgeblich beeinflussen. Der Umsatzverlust von Schweizer Unternehmen, die sich mit der Technologieeinführung im Rückstand befinden, nimmt ohne Strategieanpassungen jährlich zu.

Die Studie von Accenture untersucht, wie Unternehmen über die Skalierung von Innovationen den vollen Wert ihrer Technologieinvestitionen ausschöpfen. Betrachtet wurden sowohl bereits ausgereifte Technologien als auch neue wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Extended Reality. Es zeigt sich, dass ohne eine oder mit der falschen Strategie zur Skalierung von Technologieinnovationen nicht der volle Nutzen dieser Investitionen realisiert werden kann. Daraus resultiert eine Lücke zwischen potenziellem und realisiertem Wert der Technologieinnovationen.

Das Umsatzwachstum von Unternehmen, die bei der Technologieeinführung eine Vorreiterrolle einnehmen, ist dadurch in der Schweiz doppelt so hoch, wie das Wachstum bei Unternehmen mit Technologierückstand. Von 2015 bis 2023 entgeht diesen Unternehmen, aufgrund falscher Innovationsstrategie, 42 Prozent Umsatzwachstum. Schwer tun sich nicht nur Unternehmen, die sich im Transformationsprozess befinden. Auch viele bereits volldigitale Firmen haben Schwierigkeiten mehr aus ihren Technologien herauszuholen und die Differenz zwischen dem tatsächlichen Potenzial und dem realisierten Wert ihrer Technologieinvestitionen zu schliessen. Sie setzten zwar von Beginn an auf Technologien, schaffen es jedoch nicht ihre Systeme an die rasante Entwicklung der technologischen Veränderungen anzupassen.

Innovation erfordert strategische Planung
„Innovation ist kein Selbstzweck. Den tatsächlichen Wert einer neuen Technologie setzen aber nur jene Unternehmen frei, die über Teilprozesse hinausdenken“, kommentiert Jürgen Pinkl, Leiter des Geschäftsbereichs Technology bei Accenture DACH. „Innovation muss das gesamte Unternehmen durchdringen. Wenn sie das tut, wenn sie also wirklich skaliert, dann stimmt auch die Rendite.»

Der Wettbewerb in einer datengesteuerten und zum grossen Teil bereits digitalisierten Wirtschaft erfordere von Unternehmen eine sorgfältig abgestimmte Strategie zur Technologieeinführung. Die Accenture-Studie zeigt: Die Lücke entsteht, da sich nicht alle Unternehmen eine spezifische Vorgehensweise angeeignet haben, mit denen sie sich vom Wettbewerb abheben. Die Autoren der Studie identifizierten fünf Methoden, mit denen sich die Innovationserfolgslücke nachhaltig schliessen lassen:

  • Flexible Unternehmen durch Technologieeinsatz: Unternehmen die ihre Investitionen optimal ausnützen, halten es für wichtig, ihre Daten von den historisch gewachsenen Systemen zu entkoppeln, um so für mehr Flexibilität und einer sich schneller und häufiger neu erfindenden IT zu sorgen.
  • Cloud-Computing: Die Cloud ist Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz neuer Technologien – von Künstlicher Intelligenz bis zu Analytics. 78 Prozent der Schweizer Vorreiterunternehmen haben bereits fortgeschrittene Cloud-Services eingeführt – im globalen Durchschnitt sind es immerhin 72 Prozent.
  • Daten als Vermögenswert: Unternehmen mit einer erfolgreichen Technologiestrategie legen grossen Wert auf die Qualität ihrer Daten. Veraltete oder fehlerhaft erhobene Daten können zu falschen Ergebnissen und damit schlechteren Entscheidungen führen. Sicherheitsmassnahmen helfen ihnen, Fehlerquellen und andere Risiken frühzeitig zu erkennen. 95 Prozent der erfolgreichen Unternehmen ergreifen Massnahmen, um die Beeinflussung der Algorithmen durch Voreingenommenheit von vornherein zu vermeiden.
  • Verwaltung von Technologieinvestitionen: 89 Prozent der Unternehmen, die ihre Technologiestrategie erfolgreich umsetzten, nehmen transparente Einsicht in ihre unternehmensweiten Investitionen. Die führenden Unternehmen arbeiten ausserdem daran, IT-Abteilungen und Fachbereiche im Sinne eines Business Alignment stärker zusammenzuführen. Und generieren einen steten Strom an neuen Ideen in ihren Innovationszentren.
  • Förderung ihrer Mitarbeiter: Für den Aufbau von neuen Technologien sind Investitionen in Mitarbeiter essentiell. Ohne weitere Qualifizierungsmassnahmen wird ein Grossteil der vorhandenen IT-Kompetenzen in den nächsten drei Jahren obsolet werden. Erfolgreiche Unternehmen bieten in der Schweiz drei Mal mehr Weiterbildungsmöglichkeiten an (75 vs. 29 Prozent; global: 73 versus 24 Prozent) und setzen auf eine konsequente Talentförderung (79 versus 47 Prozent, global: 79 versus 36 Prozent).

«Die Führungskräfte etablieren eine Innovationskultur und investieren mehr und früher in neue Technologien.» fasst Marc Zollinger, Accenture Technology Lead Schweiz, zusammen. «Sie schaffen es ausserdem auch, Innovationen im gesamten Unternehmen zu skalieren, indem sie organisatorische Barrieren zwischen den Abteilungen abbauen und moderne Technologien nutzen, ihre IT-Architektur flexibler zu gestalten.» (Accenture/mc/ps)

Über die Studie
Die Studie ist die grösste jemals von Accenture durchgeführte IT-Umfrage unter Unternehmen. Sie baut auf Accentures erstem Bericht über Future Systems aus dem letzten Jahr auf, und basiert auf einer Umfrage unter mehr als 8.300 Unternehmen aus 20 Branchen und 22 Ländern – davon 209 Unternehmen aus der Schweiz. Konkret schätzten die befragten Unternehmen drei Bereiche ein: Technologieeinführung, Tiefe der Technologieeinführung sowie organisatorische und kulturelle Bereitschaft zur Technologieeinführung. Durch die Vergabe eines Scores für jeden dieser Schlüsselfaktoren wurden die „Leaders“ (Vorreiter; Top 10 Prozent) und die „Laggards“ („Nachzügler“; untere 25 Prozent) ermittelt.
Die Studie umfasst einen Zeitraum von 2015 bis 2023 (Prognose). Mit den Erkenntnissen möchte Accenture Unternehmen dabei unterstützen, Lücken in ihrer Innovationsleistung zu verstehen und zu schliessen.

Weitere Informationen, zu der „Full Value. Full Stop“-Forschung, einschliesslich Infografiken, Schlüsselindikatoren über einen Zeitraum von acht Jahren sowie Benchmarks nach Branchen und Regionen, finden Sie hier: accenture.ch
Firmeninformationen zu Accenture in der Schweiz bei monetas
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