America Movil will Anteil an KPN aufstocken

America Movil will Anteil an KPN aufstocken
Carlos Slim Helú, mexikanischer telekommunikations-Unternehmer.

Carlos Slim, der reichste Mann der Welt, kontrolliert America Movil.

Mexico-City – Der Mobilfunkanbieter America Movil will den Anteil am niederländischen Telekomkonzern KPN aufstocken und nimmt dafür Milliarden in die Hand. Für 2,6 Milliarden Euro wollen die Mexikaner ihre Beteiligung von derzeit knapp unter 5 Prozent auf 28 Prozent ausbauen. Wie aus einer Pflichtmitteilung an die mexikanische Börse hervorgeht, bietet America Movil acht Euro je Aktie. Dies ist ein deutlicher Aufschlag von 23,5 Prozent zum Schlusskurs der KPN-Aktie am Montag.

Das Papier der E-Plus-Mutter stieg zuletzt um 18,2 Prozent auf 7,66 Euro herauf und setzte sich damit mit weitem Abstand an die Spitze des AEX-Index. Die Aktie befindet sich seit Jahren in Niedergang. Allein seit Anfang April war sie von knapp acht Euro bis auf 6,40 Euro gesunken. KPN teilte mit, der Offerte gegenüber «leicht positiv» eingestellt zu sein. Das Angebot erkenne an, dass die Aktie derzeit unterbewertet sei.

«Derzeit keine weitere Aufstockung geplant»
Das mexikanische Unternehmen, welches von Carlos Slim, dem reichsten Mann der Welt kontrolliert wird, geht davon aus, dass die Behörden die Offerte genehmigen. Sobald dies erfolgt ist, soll das Gebot offiziell rausgehen. Dies werde für Anfang Juni erwartet. KPN sei ein sehr solides Unternehmen, sagte Carlos Garcia-Moreno, Finanzvorstand von America Movil.

Die Mexikaner strebten eine langfristige Bindung an. Eine weiterführende Aufstockung jenseits der anvisierten 28 Prozent sei aber nicht geplant. Dies sei die erste grosse Investitionen ausserhalb des amerikanischen Kontinents, sagte Garcia-Moreno. Er verspreche sich von ihr langfristig hohe Renditen.

KPN stemmt sich mit Sparprogramm gegen Probleme
KPN verfügt neben dem Telekomnetz in den Niederlanden mit Marken wie E-Plus und Base über starke Mobilfunkaktivitäten in Deutschland und Belgien. KPN befindet sich, wie alle europäischen Telekomkonzerne, in einem Abwärtsstrudel des angestammten Geschäfts. Kunden wandern in soziale Netze im Internet ab, wie auch zu Online-Telefonie wie Skype und kostenlose Textbotschaften über mobile Anwendungen wie WhatsApp.

Unternehmenschef Eelco Blok steuert mit einem Sparprogramm gegen. Für die zweite Jahreshälfte stellt er wieder mehr Gewinn in Aussicht, getrieben durch eine bessere Entwicklung im zuletzt schwächelnden Heimatmarkt. In diesem Jahr soll der um Umstrukturierungskosten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) von 5,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 4,7 Milliarden bis 4,9 Milliarden Euro schrumpfen. (awp/mc/pg)

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