Das Christkind bringt keine Handys

Das Christkind bringt keine Handys

Smartphones sind nur selten unter dem Weihnachtsbaum zu finden.

Zürich – Wenn dieser Tage Herr und Frau Schweizer Weihnachtsgeschenke kaufen, dürften Mobiltelefone kaum auf der Einkaufsliste stehen. Denn in der jüngeren Vergangenheit hat kaum jemand ein Mobiltelefon zu Weihnachten erhalten. Dies zeigt eine repräsentative Studie des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch. Nur 2 Prozent der Mobilfunkkunden geben dabei an, ihr aktuelles mobiles Telefon verpackt unter dem Christbaum erhalten zu haben. Insgesamt werden kaum Mobiltelefone verschenkt: Nur 15 Prozent haben ihr jetziges Mobiltelefon geschenkt bekommen.

Selber Kaufen ist Trumpf, zumindest für 78 Prozent der Befragten. 7 Prozent sind auf anderen Wegen zu einem mobilen Telefon gekommen, beispielsweise durch den Arbeitgeber. Für die Umfrage hat im Auftrag von comparis.ch das Marktforschungsinstitut Link Mitte November telefonisch 1162 Mobiltelefon-Besitzer im Alter zwischen 15 und 74 Jahren in der ganzen Schweiz befragt. 46 Prozent der Befragten geben an, ein herkömmliches Handy zu besitzen. 54 Prozent nutzen Smartphones mit Touchscreen und mobilem Internet.

Kaputtes Gerät wichtigster Grund für Neukauf
comparis.ch hat auch untersucht, wieso sich jemand ein neues Mobiltelefon gekauft hat. Der wichtigste Grund ist, dass das alte Gerät kaputtgegangen ist. 39 Prozent der Befragten geben diese Antwort. 29 Prozent sagen, das alte Gerät habe nicht mehr ihren Vorstellungen entsprochen. 23 Prozent haben den Vertrag bei ihrem Mobilfunkanbieter verlängert und darum ein neues Mobiltelefon günstiger gekauft. Nur 16 Prozent haben sich aufgrund eines kürzlich erschienenen Modells ein neues Handy oder Smartphone gekauft. «Der Grossteil der Befragten muss also nicht immer das neueste Mobiltelefon haben. Das erstaunt, wenn man an die Bilder von langen Schlangen vor den Apple Stores denkt», sagt Ralf Beyeler, Telecom-Experte von comparis.ch, zu den Resultaten.

Bei Smartphone-Nutzern ergibt sich allerdings ein anderes Bild: Diese kaufen eher ein neues Modell, weil es neue Modelle gibt. So haben 24 Prozent der Smartphone-Nutzer das Gerät ge-kauft, weil es sich um ein neu lanciertes Smartphone gehandelt hat. 41 Prozent geben an, das alte Mobiltelefon hätte nicht mehr ihrer Vorstellung entsprochen und darum hätten sie ein Neues gekauft. 28 Prozent der Smartphone-Nutzer haben die Gelegenheit eines auslaufenden Vertrages genutzt. Weil das alte Gerät kaputtgegangen ist, haben 31 Prozent der Smartphone-Nutzer einen Neukauf getätigt.

Jedes zweite Smartphone im letzten Jahr gekauft
Dass die Smartphone-Besitzer sich eher ein neues Mobiltelefon kaufen als Besitzer eines herkömmlichen Handys, zeigen auch die Antworten auf die Frage, wie lange man das aktuelle Gerät schon besitzt. So hat jeder Zweite sich sein aktuelles Smartphone innerhalb des letzten Jahres gekauft. Hingegen hat die Hälfte der Handy-Nutzer das aktuelle Mobiltelefon seit zwei Jahren oder länger. «Smartphone-Nutzer haben insgesamt neuere Geräte und kaufen sich eher ein Neues. Kurz: Diese Kundengruppe ist empfänglicher für Produktlancierungen», so eine erste Zusammenfassung von Beyeler.

Von den Befragten nutzen die meisten die Möglichkeit, dank Vertragsverlängerung ein vergünstigtes Handy beziehen zu können. Zwischen den Käufern eines Smartphones und eines herkömmlichen Handys gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Mit 47 Prozent hat knapp die Hälfte der Smartphone-Nutzer den Vertrag beim aktuellen Anbieter verlängert, um ein vergünstigtes Gerät zu kaufen. 14 Prozent haben dafür den Anbieter gewechselt und nur 16 Prozent haben den vollen Preis bezahlt. Bei den Handy-Nutzern haben 34 Prozent den Vertrag beim bisherigen Anbieter verlängert. Hingegen haben 38 Prozent das Mobiltelefon ohne Vergünstigung durch den Anbieter gekauft.

«In vielen Fällen würden die Kunden besser fahren, einen günstigen Tarif ohne Handy zu wählen und das Handy im freien Markt zu kaufen. Viele Kunden lassen sich immer noch von den Gratis-Handys blenden», sagt Beyeler. «Wichtig ist es, die Gesamtkosten während der gesamten Mindestvertragslaufzeit zu analysieren. Auch bei Smartphones, bei denen vor allem vergünstigte Modelle beworben werden.»

Schwere Trennung vom alten Gerät
Wer sich ein neues Gerät kauft, hat in der Regel ein altes Handy zum Entsorgen. 38 Prozent der Befragten, die bereits vor dem aktuellen Gerät ein Mobiltelefon besessen haben, haben ihr altes Gerät noch. 19 Prozent haben ihr altes Mobiltelefon verschenkt, 14 Prozent haben es ins Geschäft zurückgebracht und 10 Prozent haben es im Elektroschrott entsorgt. «Viele behalten ihr altes Mobiltelefon noch, damit sie ein Zweitgerät haben, falls das neue Gerät ausfällt», erklärt Beyeler. (comparis.ch/mc/pg)

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