EMC stellt neue Open Source-Projekte vor

EMC stellt neue Open Source-Projekte vor

Am letzten Tag der diesjährigen EMC World hat EMC zwei neue Open Source-Projekte von „EMC {code}“ vorgestellt: Das Framework „EMC Polly“ erweitert Scheduling-Umgebungen wie Cloud Foundry, Docker, Kubernetes und Mesos um Features zur Speicher-Allokation. Und ein Update für EMCs REX-Ray erweitert die Anwendung um eine Open Source-Engine zur Storage-Orchestration für Container.

Polly
Das Projekt Polly – die Abkürzung steht für „Polymorphic Volume Scheduling“ – entstand aus der Notwendigkeit heraus, Speicher innerhalb von Scheduling-Umgebungen besser verwend- und steuerbar zu machen. Mit dem Polly-Framework können Anwender Scheduling-Software wie Cloud Foundry, Docker, Kubernetes, Mesos und andere mit einem zentralen Scheduling-Service erweitern, der eine Verbindung zu Container-Schedulern herstellt. Dieser kann schon jetzt dafür verwendet werden, jedem der verknüpften Container bestimmte Ressourcen explizit zur Verfügung zu stellen. Künftig soll Polly aber noch weiterentwickelt werden; das von dem Framework verwendete „Offer Acceptance“-Muster zur Zuweisung von Speicherlaufwerken soll dann noch mehr Container- und Speicherplattformen unterstützen und so dafür sorgen, dass neue Anwendungen künftig genauso einfach auf Speicherressourcen zugreifen können wie sonst auf andere Ressourcen.

Container-Infrastrukturen revolutionieren derzeit die Art und Weise, auf die einige Anwendungen entwickelt, bereitgestellt und verwaltet werden. Allerdings fehlt den meisten von ihnen derzeit noch die Fähigkeit zum dauerhaften Speichern von Anwendungsdaten (Persistenz) – Container-Scheduler wurden lediglich für das Verwalten von Rechen-, Arbeitsspeicher- und Netzwerk-Ressourcen entwickelt. Aus diesem Grund können Anwendungen, die einen persistenten Speicher für Anwendungsdaten benötigen, bisher nicht oder nicht effizient in Container „verpackt“ werden.

Genau hier setzt Polly an: Mit dem Framework können Entwickler Container-Umgebungen so ergänzen, dass diese die ihr zu Grunde liegende Speicherinfrastruktur „verstehen“ und mittels ihrer Orchestrierungs-Engines Speicherressourcen zuweisen können. Das ermöglicht Persistenz – und die wiederum erlaubt es, auch bisher nicht für Container geeignete Anwendungen wie Datenbanken, Key-Value-Stores oder Infrastrukturdienste wie etwa DNS in Container zu verpacken.

Da das Universum der Open Source-Container gross und sehr divers ist, und weil zudem eine Vielzahl verschiedener Container-Implementierungen existiert, haben die Polly-Entwickler das Framework „polymorph“ angelegt: Der Code der Anwendung kann unabhängig von deren Kern-Algorithmen weiterentwickelt werden. Das ermöglicht auch den Einsatz bewährter Features und Verfahren für den Einsatz und die Zuweisung von Speicher innerhalb einer Anwendungsumgebung.

Pollys Key-Features umfassen:

  • Zentralisierte Steuerung und Verteilung von Speicherressourcen
  • „Angebots“-Mechanismus für die Speicherzuweisung: Polly „bewirbt“ Speicher bei Container-Schedulern („Offer Acceptance Pattern“)
  • Unmittelbar integrierbar in eine Reihe von Container-Schedulern, Storage-Orchestratoren und Speicherplattformen (Polly unterstützt die Speicher EMC ScaleIO, XtremIO, Isilon und VMAX, Amazon EC2, die Google Compute Engine, OpenStack und RackSpace sowie Virtual Box)

Neue Erweiterungen für REX-Ray
EMC {code} hat auf der EMC World auch REX-Ray 0.4 angekündigt – die jüngste Version des EMC Open Source-Projekts für persistenten Laufzeit-Speicher für Container. REX-Ray erschliesst Containern hersteller-neutralen, persistenten Speicher sowie eine einfache Verwaltung für herkömmlichen, virtualisierten oder Cloud-Speicher.

REX-Ray 0.4 umfasst eine Reihe von Community- und Entwickler-Updates für Treiberpakete, Sicherheit sowie Client-Server-Modelle. Zudem enthält es einige umfassendere Infrastruktur-Anpassungen, die die Container-Bereitstellung und -Verwaltung flexibler machen sollen. Als Open Source-Projekt wird REX-Ray fortlaufend weiterentwickelt, um die Integration von Container-Plattformen und Storage noch weiter zu verbessern.

Zu den neuen Features von REX-Ray gehören:

  • Neue, optionale Client-Server-Modell-Architektur für zentralisierte Verwaltung (unterstützt auch die Polly-Integration)
  • Kompatibilität mit der Docker 1.11-Volume-API
  • Unterstützung für EMC ScaleIO v2.0
  • Unterstützung für weitere Speicherplattformen (ScaleIO, XtremIO, Isilon und VMAX von EMC, Amazon EC2, Google Compute Engine, OpenStack, Rackspace, Virtual Box)

EMC {code}
EMCs „Community Onramp for Developer Enablement“, kurz „EMC {code}“, wurde 2014 mit dem Ziel gegründet, Open Source und die Entwicklung von Anwendungen für die „dritte Computing-Plattform“ mit eigenen Beiträgen zu unterstützen. Seit der Gründung hat das EMC {code}-Team 48 eigene Projekte veröffentlicht; zudem hat die Community des Programms allein im vergangenen Jahr über 350‘000 Zeilen Code zu verschiedenen Open Source-Vorhaben beigesteuert. Durch diese und ähnliche Beiträge gewinnt EMC zunehmend an Bedeutung für offene Infrastruktur-Vorhaben wie Docker oder Mesos. Letztere stehen auch für den neuen, schnell wachsenden Markt für persistente Container-Anwendungen; EMC {code} stellt sicher, dass EMCs Hard- und Software-Produkte bei dessen weiterer Entwicklung eine Rolle spielen.

Verfügbarkeit
Polly 0.1 und REX-Ray 0.4 sind auf Github erhältlich.

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