EMC-Studie: Unternehmen sind nicht bereit für die digitale Zukunft

EMC-Studie: Unternehmen sind nicht bereit für die digitale Zukunft
(Bild: Sergey Nivens - Fotolia.com)

Wirtschaftsführer einigen sich auf fünf essenzielle Erfolgskriterien, um mit der Information Generation Schritt zu halten. (Foto: Sergey Nivens – Fotolia.com)

Zürich – Fünf technologiegetriebene Entwicklungen werden unsere Welt bis zum Jahr 2024 verändern: Privatpersonen und Unternehmen tauschen und handeln ihre Daten auf offenen Marktplätzen, künstliche Intelligenz erleichtert Entscheidungen, und neue Werkzeuge ermöglichen Konsumenten einen besseren Schutz ihrer Privatsphäre. Hinzu kommen die multisensorische Kommunikation und ein vernetztes Ökosystem unbelebter Gegenstände, die uns das Leben erleichtert. Zu diesen Vorhersagen kommt die globale Studie „Information Generation: Transforming the Future, Today“, für die das Institute For The Future und das Forschungsinstituts Vanson Bourne im Auftrag von EMC 3‘600 Wirtschaftsführer in 18 Ländern befragten.

Egal ob wir arbeiten, Sport treiben, lernen, spielen, online einkaufen oder fernsehen: Wir stellen neue digitale Ansprüche an die Unternehmen, mit denen wir zu tun haben. Die aktuelle Studie ergründet den Einfluss der Information Generation, einer weltweiten Gemeinschaft digital vernetzter Bürger. Diese sind stets online, im Austausch miteinander und haben jederzeit und an jedem Ort Zugriff auf alle Informationen, die sie benötigen. Sie sehen die Welt mit völlig anderen Augen. Die Studie verdeutlicht die Erwartungen der Information Generation und identifiziert die wichtigsten Kriterien für Unternehmen, um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein.
Wenig überraschend glauben fast alle der befragten Führungskräfte (96 Prozent), dass neue Technologien die Geschäftsprinzipien für immer verändert haben. 93 Prozent glauben, dass die jüngsten technologischen Fortschritte völlig neue Kundenerwartungen nach sich ziehen. Und fast alle glauben, dass sich diese Entwicklung in den kommenden zehn Jahren noch beschleunigt. Vor allem erwarten Konsumenten derzeit einen schnellen Zugriff auf Services, rund um die Uhr und von überall aus. Sie möchten mehr mobile Geräte als bisher nutzen, und die Services sollen individuell auf ihre Bedürfnisse und ihren Geschmack abgestimmt sein.

Die fünf Erfolgskriterien für zukünftigen Geschäftserfolg
Angesichts dieser neuen, von der Information Generation getriebenen Anforderungen sind sich die Unternehmen darüber einig, dass eine Transformation ihrer Geschäftsmodelle notwendig ist. Die befragten Wirtschaftsführer haben fünf Erfolgskriterien identifiziert, die zukünftig über ihren Erfolg oder Misserfolg entscheiden:

  1. Vorausschauendes Erkennen neuer Umsatzpotenziale
  2. Durch Transparenz das Vertrauen der Kunden und Partner sichern
  3. Innovationen durch Agilität fördern
  4. Personalisierung von Produkten und Dienstleistungen
  5. Handeln in Echtzeit

Doch die meisten Führungskräfte gaben zu, dass ihre Unternehmen diese von ihnen selbst identifizierten Erfolgskriterien nicht konsequent umsetzen. Auf die Frage, welche der Kriterien sie sehr gut und unternehmensweit erfüllen, antworteten nur 12 Prozent der Befragten, dass sie in der Lage sind, vorausschauend neue Geschäftsmöglichkeiten auszumachen. 14 Prozent sichern sich das Vertrauen ihrer Kunden durch transparentes Handeln, 9 Prozent agieren agil und innovativ. 11 Prozent liefern personalisierte Produkte und Dienstleistungen, 12 Prozent agieren und reagieren in Echtzeit.

Schweizer Unternehmen sehen sich sehr selbstkritisch
Im internationalen Vergleich schätzen die Schweizer Wirtschaftsführer die Transformation ihres Unternehmens hinsichtlich der fünf Erfolgskriterien sehr zurückhaltend ein. Nur 57 Prozent der Schweizer Unternehmen sagen, dass sie vorausschauend nach neuen Geschäftsfeldern suchen und dies in 44 Prozent der Fälle nicht einmal unternehmensweit. Gleichzeitig geben nur 26 Prozent an, dass sie es sehr gut machen. Im Gegensatz dazu glauben in Australien 35 Prozent und in Brasilien 34 Prozent, dass sie sich auf diesem Gebiet hervortun.

Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich hinsichtlich Transparenz und Vertrauen: 88 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass ihr Unternehmen transparent und vertrauensvoll handelt – 14 Prozent, dass sie es sehr gut machen. Die Top-Werte in dieser Kategorie erzielen Mexiko mit 45 Prozent und Brasilien mit 40 Prozent. Schlusslicht Japan erreicht nur sechs Prozent.

Für innovativ und agil halten sich 76 Prozent der Schweizer Unternehmen gegenüber 90 Prozent der deutschen Unternehmen. 15 Prozent denken, dass sie sehr gut darin sind, Innovationen durch Agilität zu forcieren. In Mexiko sind es 32 Prozent, 30 Prozent in Indien und nur acht Prozent in Japan.

Nur 7 Prozent der Schweizer Führungskräfte sind der Meinung, dass ihr Unternehmen sehr gut darin ist, personalisierte Erfahrungen zu liefern. Damit liegt die Schweiz in der EMEA-Region am unteren Ende der Skala. Weit selbstbewusster sind Südafrika (39 Prozent) und Russland (31 Prozent) – auch Deutschland (19 Prozent) liegt vor der Schweiz. Insgesamt gaben 89 Prozent der befragten Schweizer an, ihr Unternehmen biete zumindest teilweise personalisierte Produkte und Services.

59 Prozent der Schweizer Unternehmen agieren bereits heute in Echtzeit, 14 Prozent tun dies sehr gut. In Mexiko denken dies 41 Prozent, in Japan neun Prozent.

Big Data – Defizite in der Nutzung
Bis 2020 werden laut Gartner und IDC mehr als sieben Milliarden Menschen mit mindestens 30 Milliarden Endgeräten 44 Zettabyte an digitalen Daten produzieren. Schon bald werden wir also in einer Welt leben, in der fast jedes Element des täglichen Lebens datengetrieben ist. Unternehmen wissen um den Wert dieser Daten: Im globalen Durchschnitt verwandeln 70 Prozent der Unternehmen ihre Daten in wertvolle Einsichten, doch nur 30 Prozent arbeiten auf Grundlage von Echtzeitinformationen. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) nutzt die Daten nicht effektiv oder hat mit Datenüberlastung zu kämpfen. 49 Prozent kennen den Mehrwert ihrer Daten, können ihn aber nicht umsetzen.

Die grossen technologiegetriebenen Entwicklungen bis 2024
Während sich Unternehmen auf die neu entstehenden Kundenbedürfnisse einstellen, entwickelt sich die Welt mit hoher Geschwindigkeit weiter. Das Institute For The Future sagt fünf Technologien voraus, die die Welt im Jahre 2025 prägen werden. Es gibt starke Anzeichen dafür, dass bald fast jeder Aspekt des Lebens datengetrieben sein wird.

Information Economy: Die Möglichkeit zu immer schnellerem, nahtlosem, sicherem Austausch von Daten wird zu mehr Datenfluss und Datenaustausch führen. Im Jahr 2025 werden Personen und Unternehmen den wahren finanziellen und sozialen Wert von Informationen erkennen und ihre Daten auf speziellen Plattformen offen verkaufen, verschenken oder tauschen.

Vernetzte Ökosysteme: Unbelebte Objekte werden auf einmal lebendig, interaktiv und miteinander vernetzt, vom Auto über den Kühlschrank bis hin zu den Kaffeetassen. Sie werden mit Sensoren ausgestattet sein, über das Internet miteinander kommunizieren und so das Leben einfacher machen.

Künstliche Intelligenz: Systeme mit künstlicher Intelligenz werden die Entscheidungsfindung in bisher nicht gekanntem Masse unterstützen. Intelligente, vernetzte, cloudbasierte Analysetools werden die Relevanz und Qualität von Big-Data-Analysen und die Qualität der daraus resultierenden Ergebnisse stark verbessern.

Multi-sensorische Kommunikation: Informationen werden über immer mehr menschliche Sinne vermittelt. Heute sind viele Menschen durch die Informationsflut überfordert. Neue Wege der Kommunikation und Wahrnehmung werden helfen, die Informationen einfacher aufzunehmen und zu verarbeiten.

Unterstützung der Privatsphäre: Menschen produzieren immer mehr, auch vertrauliche, Daten. Nutzerfreundliche Tools werden den Menschen helfen, ihre Privatsphäre zu schützen und die Hoheit über die Verwendung ihrer Daten zu erhalten.

Die Wertschöpfung verlagert sich in Zukunft demnach von den eigentlichen Produkten und Services hin zu den Informationen, die sie erzeugen. (EMC/mc/ps)

Über die Studie
Die Umfrage wurde von Vanson Bourne im Namen von EMC durchgeführt. Dabei wurden 3‘600 Führungskräfte in 18 Ländern aus acht grossen Branchen befragt. Die Hälfte der Befragten (1‘800) arbeitete in Firmen mit 250 bis 1‘000 Mitarbeitern, die andere Hälfte (1‘800) in Firmen mit mehr als 1‘000 Mitarbeitern. Die Umfrage wurde online vom 20. November 2014 bis 15. Januar 2015 durchgeführt und weist eine Fehlerspanne von 1,7 Prozent auf. Das Institue for the Future entwickelte die Studie, um die Anforderungen und Veränderungen in der neuen digitalen Welt zu identifizieren und vorherzusagen. Der Fragebogen basiert auf Tiefeninterviews und Workshops, die das Institut mit mehr als 40 einflussreichen Entscheidungsträgern weltweit und mit Experten aus zahlreichen Branchen, mit Akademikern, Non-Profit-Organisationen und Think-Tank-Leitern geführt hat.

Kurzprofil EMC
EMC unterstützt mit seinen Technologien und Lösungen Firmen dabei, den maximalen Nutzen aus ihrem Informationsbestand zu ziehen. Dabei hilft EMC Organisationen von der Entwicklung über den Aufbau bis hin zur Verwaltung von flexiblen, skalierbaren und sicheren Informationsinfrastrukturen – die zukünftig vollständig virtualisiert sein werden. EMC ist in der Schweiz in Zürich (Hauptsitz), Bern und Gland/VD vertreten. Weitere Informationen über EMC finden sich unter: www.emc2.ch.

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