EU gibt Microsoft grünes Licht für Skype-Übernahme

EU gibt Microsoft grünes Licht für Skype-Übernahme

Microsoft-CEO Steve Ballmer.

Brüssel – Microsoft kann sein Geschäftsfeld im Internet ausbauen: Der IT-Riese hat von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des Internettelefonie-Dienstes Skype bekommen. Die europäischen Wettbewerbshüter genehmigten am Freitag den milliardenschweren Kauf ohne Auflagen. Der Zukauf behindere nicht den Wettbewerb in Europa, da es ausreichend Konkurrenten – zum Beispiel Google – gebe, teilte die EU-Behörde in Brüssel nach einer Prüfung des Falls mit.

Der Windows-Konzern hat für den populären Anbieter von Telefon- und Videogesprächen im Internet rund 8,5 Milliarden Dollar gezahlt. Es ist der grösste Zukauf in Microsofts Firmengeschichte und der Preis liegt drastisch höher als die Summen, die bisherige Käufer für Skype hingeblättert hatten. Denn Skype ist für Microsoft der Schlüssel, um mit den erfolgreichen Rivalen Apple und Google konkurrieren zu können. Der IT-Gigant Microsoft, dessen grösstes Geschäft nach wie vor das Betriebssystem Windows und die Office-Büroprogramme sind, versucht schon seit Jahren, mit Milliarden-Investitionen neue Geschäftsbereiche zu erschliessen.

660 Millionen registrierte Nutzer
Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren, auch mit Videoübertragung. Geld verdient das Unternehmen vor allem mit günstigen Anrufen zum herkömmlichen Telefonnetz. Der Dienst hat nach eigenen Angaben mehr als 660 Millionen registrierte Nutzer weltweit, Microsoft hatte zuletzt für Skype nur noch 170 Millionen aktive Kunden genannt. Skype hatte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von auf 860 Millionen Dollar einen Verlust von 7 Millionen Dollar gemacht. Auf Skype lasten Schulden.

Jahrelang im Fokus der Brüsseler Kartellwächter
Der IT-Gigant Microsoft stand jahrelang im Fokus der Brüsseler Kartellwächter. In mehreren Verfahren ging es um die dominierende Stellung des Windows Betriebssystems. Die EU-Kommission verhängte gegen Microsoft mehrfach hohe Bussgelder. Im Frühjahr hatte Microsoft seinerseits über die Benachteiligung seiner Suchmaschine Bing durch den Marktführer Google bei der EU geklagt. (awp/mc/ps)

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