Facebook steuert auf 12-Milliarden-Dollar-Börsengang zu

Facebook steuert auf 12-Milliarden-Dollar-Börsengang zu

New York – Facebook langt beim anstehenden Börsengang kräftig zu. Das weltgrösste soziale Netzwerk peilt Einnahmen von bis zu 11,8 Milliarden Dollar an, wie aus dem am Donnerstag aktualisierten Börsenprospekt hervorgeht. Die einzelne Aktie soll zwischen 28 und 35 Dollar kosten. Der genaue Preis wird später festgelegt.

Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtsumme fliesst dem Unternehmen zu. Den Rest streichen die Alteigentümer ein, die sich von einem Teil ihrer Anteile trennen. Darunter ist auch Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Er verkauft 30 Millionen seiner insgesamt knapp 534 Millionen Aktien und könnte damit gut 1 Milliarde Dollar einnehmen. Damit will er fällige Steuern begleichen.

Rekord-Börsengang
Der Börsengang von Facebook ist der grösste einer Internetfirma aller Zeiten. Zum Vergleich: Der Suchmaschinen-Primus Google hatte bei seinem Börsendebüt im Jahr 2004 rund 1,7 Milliarden Dollar eingenommen.

Genaue Bewertung noch offen
In einem ersten Schritt wechseln gut 337 Millionen Aktien den Besitzer. Die Gesamtzahl der Facebook-Aktien weist das Börsenprospekt mit 2,14 Milliarden aus. Damit würde das soziale Netzwerk im besten Falle auf einen Wert von 75 Milliarden Dollar kommen. Selbst zum günstigeren Aktienkurs wären es noch 60 Milliarden Dollar. Allerdings rechnete die Nachrichtenagentur Bloomberg vor, dass durch Optionen oder Aktien, die im Zusammenhang mit dem Kauf des Bilderdienstes Instagram ausgegeben werden, am Ende 2,74 Milliarden Anteilsscheine im Umlauf seien. Das triebe den Gesamtwert von Facebook auf bis zu 96 Milliarden Dollar hoch.

Google kam bei seinem Börsendebüt auf eine Bewertung von 23 Milliarden Dollar – und ist heute rund 200 Milliarden Dollar schwer. Facebook würde aktuell aber zum Beispiel den weltgrössten Computerhersteller Hewlett-Packard (48 Milliarden Dollar) oder auch den weltgrössten Autobauer General Motors (35 Milliarden Dollar) vom Wert her locker übertreffen.

Zuckerberg auf Werbetour
Facebook hatte das langwierige Prozedere des Börsengangs Anfang Februar offiziell begonnen. Das «Wall Street Journal» hatte vor einigen Tagen bereits den 18. Mai als wahrscheinlichen Termin für den Börsengang genannt. Allerdings kann sich an den Einzelheiten noch einiges ändern. Zuerst einmal geht das Management um Gründer Mark Zuckerberg auf die sogenannte «Roadshow», um Investoren die Aktien schmackhaft zu machen.

Danach steht auch fest, wie gefragt die Anteilsscheine wirklich sind, und Facebook kann einen endgültigen Ausgabekurs festlegen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist alles möglich – auch dass das Unternehmen den Börsengang in letzter Minute abbläst.

Das weltgrösste Online-Netzwerk mit rund 900 Millionen Nutzern gilt als künftiger Börsenstar. Zwischenzeitlich war sogar über einen Gesamtwert von mehr als 100 Milliarden Dollar spekuliert worden. Zuletzt zeichnete sich allerdings eine Verlangsamung des Wachstumstempos ab. (awp/mc/pg)

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