Gewinn der Software AG stagniert

Gewinn der Software AG stagniert
Sanjay Brahmawar, Vorstandsvorsitzender der Software AG. (Foto: Software AG)

Darmstadt – Der Gewinn der Software AG ist im ersten Quartal stagniert. Zwar verzeichnete der Konzern überraschend gute Geschäfte mit Datenbanksystemen und Grossrechnern, dagegen entwickelten sich die Bereiche rund um die Digitalisierung nicht so gut wie erhofft. An der Ertragsprognose hielt die Software AG fest. Die Aktie drehte am Freitag nach ersten Kursgewinnen ins Minus.

Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 8 Prozent auf 201,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstagabend überraschend mitteilte. Eigentlich hatte die Software AG ihre Zahlen erst am kommenden Donnerstag (18. April) vorlegen wollen. Das operative Ergebnis (Ebit) lag mit 42,2 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau, ebenso das Nettoergebnis von 29,7 Millionen Euro.

Dabei zeigte sich das Geschäft mit Datenbankensystemen und Grossrechnern (A&N) überraschend robust. Im ersten Jahresviertel legte der Umsatz hier um 22 Prozent auf 54,7 Millionen Euro zu und damit deutlich stärker als Analysten vorhergesagt hatten. Aus diesem Grund erhöhte das Unternehmen die Prognose für diesen Teil und hält im Gegensatz zum ursprünglichen Ausblick sogar ein Wachstum für möglich. So sieht das Unternehmen die Erlösveränderung 2019 währungsbereinigt bei minus drei bis plus drei Prozent. Bislang war die Software AG bestenfalls von einer Stagnation ausgegangen.

Digitalisierungsgeschäft enttäuscht
Enttäuschend entwickelte sich dagegen das Geschäft mit der Digitalisierung. So legte der Umsatz mit Software für die Integration für digitale Prozesse (DPB) lediglich um 1 Prozent auf 90,5 Millionen Euro zu. Die Erlöse mit Software für das sogenannte Internet der Dinge (IoT) oder über die Vermietung im Internet (Cloud) stiegen zwar um 49 Prozent auf 9,5 Millionen Euro, lagen dennoch im Ergebnis «unter den Erwartungen», so das Unternehmen. Für die Entwicklung in den beiden Sparten machte Software AG den schleppenden Start in Nordamerika wegen verschobener Vertragsabschlüsse verantwortlich, die auch zum Teil der Haushaltssperre in den USA geschuldet waren. Hinzu kam die Reorganisation des Vertriebs in der Region.

An den Prognosen für die Bereiche hält das Unternehmen aber fest. Vorstandschef Sanjay Brahmawar zeigte sich in einer Telefonkonferenz am Freitag zuversichtlich, dass die neuen Verträge im zweiten Quartal zustande kämen.

An der Ertragsprognose des Konzerns, die einen Rückgang der Marge des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebita) auf 28 bis 30 Prozent nach 31,5 Prozent im Vorjahr vorsieht, hielt die Software AG ebenfalls fest. Im ersten Quartal lag sie bei 25,6 Prozent und damit unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Kurswechsel
Der seit vergangenen Sommer amtierende Brahmawar hat dem Konzern einen neuen Kurs verordnet. Durch einen Umbau von Strukturen und eine stärkere Verlagerung auf Mietsoftware will der Manager den Konzern wieder auf die Wachstumsschiene führen. Mittelfristig soll das Unternehmen bis 2023 im Digitalgeschäft um jährlich im Schnitt mehr als 10 Prozent wachsen, der Anteil wiederkehrender Erlöse soll hier auf 85 bis 90 Prozent des Umsatzes steigen. Allerdings kosten die Pläne erst einmal Geld.

Zeigten sich Investoren am Freitag zunächst angetan von der Prognoseerhöhung bei A&N, kippte die Stimmung kurz nach Handelsbeginn und die Aktie drehte ins Minus. Am Vormittag lag die Aktie mit 0,1 Prozent im Minus.

Grund war die Enttäuschung über die Entwicklung der Digitalisierungsgeschäfte. Bei DBP brauche es nun deutlich mehr Schwung, um die Jahresziele erreichen zu können, hiess es von Analyst Knut Woller von der Baader Bank. Die Ergebnisse seien durchwachsen, schrieb Analyst Gautam Pillai von Goldman Sachs in einer am Freitag vorliegenden Studie. In den Wachstumsbereichen starteten die Darmstädter bislang nicht durch. (awp/mc/ps)

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