Google lanciert Chat-GPT-Konkurrent «Bard» nun auch in der Schweiz

Google lanciert Chat-GPT-Konkurrent «Bard» nun auch in der Schweiz
(Illustration: Google)

Zürich – Google hat seinen KI-Textroboter Bard in Europa und damit auch in der Schweiz gestartet. Ab heute könne er in der Schweiz, in ganz Europa und vielen weiteren Regionen weltweit genutzt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Der Roboter sei zudem mit neuen Funktionen ausgestattet und ab sofort in über 40 Sprachen verfügbar, darunter neben Englisch auch in Deutsch, Französisch, Italienisch, aber auch in Weltsprachen wie Arabisch, Hindi oder Spanisch.

Mit Bard kontert Google den Erfolg des Textroboters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Der Wettbewerb in diesem Segment ist für Google besonders relevant, auch weil OpenAI von Microsoft mit Milliarden unterstützt wird. Der grosse Google-Wettbewerber versucht mit Hilfe von ChatGPT, in Märkte wie Internet-Suche und Online-Werbung vorzudringen. Ausserdem sollen die KI-Funktionen die Vormachtstellung von Microsoft im Softwaremarkt absichern.

Zunächst Bedenken der EU
Der Google-Dienst Bard mit Künstlicher Intelligenz war zum Start Mitte Mai in Europa gesperrt. Die für Google in der EU zuständige irische Datenschutz­Kommission DPC hatte Bedenken geäussert, ob Bard die Bestimmungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhält.

Google-Manager Jack Krawczyk, der bei dem Internetriesen für Bard verantwortlich ist, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, man habe nicht nur mit dem irischen Datenschutz-Kommissar gesprochen, sondern mit vielen Datenschutz-Behörden in Europa.

Monetarisierung nicht prioritär
Zeitgleich mit der regionalen Ausdehnung führe Google bei Bard auch neue Funktionen ein, so Krawczyk weiter. So könne das System die Antworten auch vorlesen: «Das ist besonders dann hilfreich, wenn man die richtige Aussprache eines Wortes hören oder ein Gedicht oder Skript vorgelesen bekommen möchte.» Diese Funktion sei jetzt auf Deutsch und in über 40 weiteren Sprachen verfügbar.

Google-Manager Krawczyk sagte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, sämtliche Funktionen von Bard würden weiterhin kostenlos angeboten. «Im Moment konzentrieren wir uns darauf, Bard für die Anwenderinnen und Anwender so nützlich wie möglich zu machen. Wir fokussieren uns also im Moment nicht auf die Monetarisierung.»

Google-Wettbewerber OpenAI bietet dagegen für seinen Dienst eine kostenpflichtige Abo-Variante ChatGPT Plus an. Für 20 Dollar im Monat bietet OpenAI eine bessere Verfügbarkeit bei hoher Nachfrage, eine schnellere Reaktionszeit und bevorzugten Zugang zu neuen Funktionen wie den neuesten Sprachmodellen an. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar