Intersys Location Server besteht Plug-Tests für Notruflokalisierung

Intersys Location Server besteht Plug-Tests für Notruflokalisierung
Adrian Hutzli, CEO von Intersys. (Foto: zvg)

Zuchwil – Mit der Internet-Telefonie (Voice over IP, VoIP) ist es heute nicht mehr möglich, den Standort eines Anrufers einfach zu eruieren, wie dies früher mit der draht- oder ortsgebundenen Telefonie möglich war. Das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen ETSI (auf europäischer Ebene) und das Bundesamt für Kommunikation BAKOM (für die Schweiz) haben deshalb einen Standard definiert, der in naher Zukunft für sämtliche Anbieter von VoIP-Diensten verpflichtend ist und auch die Lokalisierung von Notrufen über Internet-Telefonie ermöglichen soll.

Das Software-Entwicklungsunternehmen Intersys hat nun mit seinem „Location Server“ erfolgreich die Plug-Tests des ETSI zur Sicherstellung von Notrufen mit neuen Kommunikationstechnologien wie Voice over IP bestanden. Um die technische Einhaltung der neuesten ETSI-Standards nachzuweisen, wurden die Produkte mehrerer Anbieter umfangreichen Tests unterzogen. Geprüft wurde die Konformität des Produkts mit IP-Telefonie hinsichtlich Weiterleitung der Notrufe an die richtigen, regionalen Notrufzentralen von Blaulichtorganisationen wie Polizei, Feuerwehr, Ambulanz etc. sowie der Weitergabe von exakten Standortinformationen des notleidenden Anrufers.

„Unser für marktführende Telecom-Anbieter entwickelter Location Server ist auf dem neuesten Stand der Technik, um Notrufe unabhängig vom benutzten Kommunikationsweg zuverlässig an die zuständige Leitstelle weiterzuleiten und die notwendigen Zusatzinformationen über den Standort des Nutzers mitzuliefern“, sagt Intersys-CEO Adrian Hutzli. „Erste Gespräche mit international tätigen Anbietern zeigen, dass eine europaweite Cloud-Lösung gesucht wird und unser Location Server dabei eine zentrale Rolle einnehmen kann, weil der Service nachweislich mit Produkten anderer Anbieter kompatibel ist.“ Die Software ist bereit, im Markt breit ausgerollt zu werden. Im Visier hat Hutzli neben den klassischen Telcos auch Internet Service Provider in der Schweiz und Europa, weil diese mit oder ohne eigene VoIP-Services de facto zu Telekomanbietern mutieren und somit denselben gesetzlichen Regulierungen wie Telekomunternehmen unterworfen sind. Allein in der Schweiz sind dies mehrere hundert Unternehmen.

Hintergrund
Während die zunehmend auch nomadische Nutzung von Voice over IP und drahtlosen Netzwerken viele Vorteile mit sich bringt, sind die neuen Technologien für Notrufe eine grosse Herausforderung. Zwar mussten schon in der Vergangenheit Telecom-Anbieter die Weitergabe der Adresse des Anschlusses oder des Aufenthaltsorts des Handy-Nutzers an die zuständige Leitstelle sicherstellen. Denn von Gesetzes wegen hat jeder Bürger und jede Bürgerin Anrecht auf den Zugang zu Notrufdiensten. Mit dem Wechsel von Analog- und ISDN- auf IP-Telefonie (Voice over IP) verkompliziert sich die Angelegenheit allerdings, ist doch ohne entsprechende technologische Unterstützung lediglich die Weitergabe der IP-Adresse und somit in den meisten Fällen keine exakte Bestimmung der Standortdaten und keine korrekte Weiterleitung (Routing) des Notruf an die nächstgelegene Notrufzentrale möglich. Denn mit VoIP ist beispielsweise nicht mehr zwingend ersichtlich, ob sich ein an Leib und Leben bedrohter Mitarbeitender am Arbeitsplatz im Büro, in einer Aussenstelle, im Home Office oder unterwegs befindet.

Telekomanbieter, zu denen mit der Umstellung auf das Internet-Protokoll auch alle Internetanbieter gehören, müssen deshalb ihre Infrastruktur technologisch nachrüsten. Aus diesem Grund sind derzeit in allen europäischen Ländern die Regulatoren dabei, den genauen Zeitpunkt festzulegen, bis zu dem die Anbieter ihre Systeme auf den neuesten Stand der Technik bringen müssen. In der Schweiz übernimmt das Bundesamt für Kommunikation jeweils die überarbeiteten Standards von Normierungs- und Standardisierungsorganisationen wie des ETSI als Basis für seine Vorgaben.

Erste lauffähige Schweizer Lösung mit implementierten neuen Standards
Intersys hat als einziges Schweizer Software-Unternehmen jahrzehntelange Erfahrung mit Notruflokalisierungslösungen bei sehr grossen Schweizer und europäischen Telekom-Anbietern. Für die neueste Anpassung auf IP-Telefonie hat das Unternehmen bereits im letzten Jahr ein Prototyp entwickelt. Dieser konnte in einer ersten lauffähigen Implementierung beim grössten Schweizer Telekomanbieter ausgerollt werden. In einem Proof of Concept wurden die Basiskomponenten für den breiten Einsatz bereitgestellt und die technische Machbarkeit nachgewiesen. Die kürzlich stattgefundenen Plug-Tests des ETSI bestätigen nun von offizieller Seite die Konformität des Location Server mit den aktuellsten erforderlichen Standards.

Über Intersys AG
Intersys ist seit 1999 als Unternehmen für Software-Entwicklung und Integration – aktiv. Die Firma beschäftigt über 30 Mitarbeitende aus Informatik, Elektrotechnik und Betriebswirtschaft. Die Kernkompetenzen sind IT-Consulting, Software-Entwicklung und Integration sowie Test-Management und Supportdienstleistungen. Mit Hilfe von Standardprodukten und individuellen Software-Entwicklungen werden Kundenbedürfnisse abgedeckt in den Bereichen Kundeninformationssysteme, Web-Applikationen, Identity Management, mobile Applikationen, Service Management, Network Management, Alarmierungssysteme, usw.

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