Korn Ferry: Technologiebranche hinkt digital hinterher

Korn Ferry: Technologiebranche hinkt digital hinterher
(Bild: Fotolia / © peshkov)

Zürich – Eine Studie des Personalberatungsunternehmens Korn Ferry zeigt auf, dass nicht die Technologiebranche Vorreiter der digitalen Entwicklung ist, sondern die Finanzdienstleistungsbranche. Der «Korn Ferry Digital Sustainability Index» untersucht die Fähigkeit von Unternehmen, sich effektiv und kontinuierlich anzupassen, um mit dem ständigen Wandel der digitalen Wirtschaft mitzuhalten.

Für den «Korn Ferry Digital Sustainability Index» analysierten die Forscher 362 Unternehmen aus 14 Ländern und 5 Branchen. Das Ranking basiert auf fünf wesentlichen Führungs- und Organisationsdimensionen: Agilität; Vernetzung; Disziplin & Fokus; Offenheit & Transparenz sowie Anpassungsfähigkeit. Der «Korn Ferry Digital Sustainability Index» zeigt eine starke Korrelation zur Profitabilität. Digital leistungsstarke Unternehmen verzeichnen einen Anstieg der Gewinnmarge (EBITDA) um 5,6 Prozent im Vergleich zu den leistungsschwächeren Unternehmen.

«Technologisch ausgereift zu sein, ist heute nicht genug. Die Wirtschaft verlangt, dass sich Unternehmen ständig verändern und anpassen», sagt Stefan Steger, Chairman von Korn Ferry Schweiz. «Neue Produkte, Dienstleistungen und Marken kommen blitzartig auf den Markt. Führungskräfte müssen erkennen, dass die Transformation deshalb nicht nur einmal, sondern immer wieder notwendig ist.»

Finanzdienstleistungsbranche an der Spitze
Überraschenderweise erreicht die Technologiebranche nicht den ersten Platz im digitalen Nachhaltigkeitsindex von Korn Ferry, sondern landet auf Platz 2 – hinter der Finanzdienstleistungsbranche. «Finanzunternehmen sind seit geraumer Zeit unter Druck, Kultur, Prozesse und Praktiken zu verlagern, Kundendaten und Marktanteile zu schützen und gleichzeitig neue Kunden- und Talentanforderungen zu erfüllen», sagt Stefan Steger. Der auf Platz 2 klassierte Technologiesektor bestehe nicht nur aus den wachstumsstarken ‚Einhörnern‘ und Disruptoren der Welt, sondern auch aus Technologie-Giganten. «Diese benötigen sowohl strukturelle und kulturelle Reformen wie auch Arbeitsprozessreformen. Die traditionelleren Firmen – einst Pioniere der Branche – müssen jetzt ihre Strategien und Arbeitsprozesse überarbeiten, um ihr künftiges Überleben zu sichern.»

Konsumgüterindustrie an einem Scheideweg
Abgerundet wird das Branchenranking mit den Biowissenschaften und dem Gesundheitswesen auf dem dritten Platz, den Industrieunternehmen auf dem vierten und der Konsumgüterindustrie, einschliesslich des Einzelhandels, auf dem letzten Platz. «Die Konsumgüterindustrie steht an einem Scheideweg. Viele haben einen Fuss in der digitalen Welt und den anderen in der traditionellen Geschäftswelt, beispielsweise mit grossen Verkaufsflächen», erklärt Stefan Steger. «Viele verbleiben im Prinzip in ihrem alten Geschäftsmodell. Sie versuchen, aufzuholen, anstatt zu antizipieren, was die Kunden als nächstes wollen. Führungskräfte müssen weit über die Gegenwart hinausblicken und gleich schnell handeln, wie sich die Branche entwickelt.»

Kontinuierliche Anpassung für das eigene Überleben
«Es gibt eindeutig grosse Diskrepanzen in der Fähigkeit von Organisationen, sich kontinuierlich an die digitale Wirtschaft anzupassen», sagt Stefan Steger. «Selbst für die Unternehmen, die auf den ersten Plätzen stehen, ist eine kontinuierliche Optimierung in diesem Bereich entscheidend – nicht nur für den eigenen Erfolg, sondern schlussendlich auch, um zu überleben.» (Korn Ferry/mc)

«Korn Ferry Digital Sustainability Index»

 

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