Procivis und das Rohingya Project arbeiten zusammen

Procivis und das Rohingya Project arbeiten zusammen
Procivis-Gründer und CEO Daniel Gasteiger. (Foto: Procivis)

Zürich – Das Schweizer E-Government-Unternehmen Procivis und das NGO «Rohingya Project» haben ihre Zusammenarbeit zur Förderung der finanziellen und sozialen Integration der weltweit 3,5 Millionen Rohingya bekanntgegeben. Procivis stellt im Rahmen der Partnerschaft seine eID+-Plattform zur Verfügung und kombiniert diese mit dem vom Rohingya Project entwickelten Verifizierungsprozess, um die staatenlose Rohingya-Bevölkerung mit einer vertrauenswürdigen, persönlichen Identität auszustatten.

Als Angehörige eines staatenlosen Volkes sind geschätzte 3,5 Millionen Rohingya in verschiedenen Teilen der Welt Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt. Da sie keine offiziellen Ausweispapiere besitzen, ist es für diese Menschen oft unmöglich, Zugang zu Behördendienstleistungen zu erhalten und sich in die Gesellschaft einzugliedern. Kern des Problems ist das Fehlen einer anerkannten Identität, die für den Zugang zu Finanz- und öffentlichen Dienstleistungen benötigt wird.

Um die Identität von Angehörigen der Rohingya zu überprüfen, hat das Rohingya Project einen verlässlichen, fünfstufigen Identifikationsprozess entwickelt. Im Rahmen der heute bekanntgegebenen Zusammenarbeit wird dieser Prozess in die von Procivis lancierte eID+-Plattform integriert, um so eine vertrauenswürdige, elektronische Identitätslösung für die Rohingya-Bevölkerung zu schaffen. Für Procivis stellt die Partnerschaft mit dem Rohingya Project die erste Non-Profit-Initiative dar, mit der das Unternehmen seine Vision eines universellen Zugangs zu einer sicheren, digitalen Identität vorantreibt.

Das Rohingya Project arbeitet bereits an einer digitalen Finanzplattform, um der Rohingya-Gemeinschaft den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen. Zudem bietet das Projekt berufliche Kurse an, um den Einstieg ins Erwerbsleben zu unterstützen und organisiert Workshops sowie gesellschaftliche Anlässe. Der elektronische Identitätsnachweis, den das Rohingya Project gemeinsam mit Procivis entwickelt, wird als Zugang für die meisten dieser Dienstleistungen dienen.

Procivis-Gründer und CEO Daniel Gasteiger sagt: “Es freut uns sehr zu sehen, wie unsere Technologie dabei helfen kann, einige der dringenden Probleme der Rohingya zu lösen. Ich habe grosse Achtung vor dem, was das Rohingya Project leistet. Mit dem Einsatz unserer Lösung in diesem Kontext sammeln wir wichtige Erfahrungen in der Umsetzung von elektronischen Identitätslösungen für Bevölkerungen, die nicht auf eine vertrauenswürdige, staatliche Identität zählen können.»

Muhammad Noor, Mitgründer und Managing Director des Rohingya Project sagt: «Als Rohingya weiss ich aus eigener Erfahrung was es heisst, einer staatenlosen Gemeinschaft anzugehören. Für unser Volk ist eine sichere, digitale Identität nicht einfach eine Annehmlichkeit, sondern eine dringende Notwendigkeit. Hätte es eine solche Identität bereits gegeben, als die Rohingya 1982 staatenlos wurden, so blieben unserer Gemeinschaft viele der heutigen Widrigkeiten erspart. Wir freuen uns sehr, dass Procivis unser Anliegen mit seiner Technologie unterstützt und mit uns zusammenarbeitet, um unsere Erfahrungen mit anderen humanitären Missionen zu teilen.» (mc/pg)

Procivis
Rohingya Project

Über Procivis
Procivis ist ein Schweizer Unternehmen, das im Herbst 2016 vom Blockchain-Unternehmer Daniel Gasteiger gegründet wurde. Die Firma bietet unter dem Namen «eID+» eine Blockchain-gesicherte E-Identity-Plattform an, die eine vertrauenswürdige Erbringung von elektronischen Behördendienstleistungen in der digitalen Gesellschaft ermöglicht. Procivis hat seine eID+-Plattform erstmalig im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Kanton Schaffhausen im Dezember 2017 implementiert.

Über das Rohingya Project
Das Rohingya Project ist eine “Grassroots”-Initiative, die auf ein zentrales Problem abzielt, das sich für die Rohingya-Diaspora aufgrund ihrer Staatenlosigkeit stellt: die finanzielle Ausgrenzung. Viele Rohingya, die in zweiter oder dritter Generation staatenlos sind, leben am Rand der lokalen Gesellschaft und kämpfen mit beträchtlichen Hindernissen, wenn es darum geht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und Armut zu vermeiden. Ziel des Projekts ist es, diesen Rohingya Zugang zu Lernmöglichkeiten zu verschaffen und sie, wie auch die weitere Rohingya Diaspora, durch Technologie zur aktiven Teilnahme an der Gesellschaft zu befähigen.

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