Swisscom: Umsatz weiter rückläufig

Swisscom: Umsatz weiter rückläufig

Swisscom-CEO Carsten Schloter. (Copyright: Swisscom)

Bern – Der Branchenprimus im Schweizer Telekommarkt Swisscom hat im den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres weniger Umsatz und Gewinn erwirtschaftet. Der Konzern bleibt dennoch zuversichtlich, seine Umsatzziele zu erreichen. Einzig beim EBITDA musste das Management die Erwartungen leicht nach unten anpassen. Dies wegen unlängst angekündigter Reorganisationsmassnahmen und den damit verbundenen Kosten.

Die Swisscom hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres einen Umsatz von 8,43 Mrd CHF erwirtschaftet. Dies sind 1,3% weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Der EBITDA verminderte sich um 4,5% auf 3,36 Mrd. Unter Annahme konstanter Währungen lagen der Umsatz um 0,3% und der EBITDA um 0,7% unter dem Vorjahr. Der EBIT nahm um 9,4% auf 1,91 Mrd CHF ab, wie der Telekomriese am Donnerstag mitteilte. Der Reingewinn reduzierte sich um 9,2% auf 1,39 Mrd.

Der ausgewiesene Umsatz hat die Erwartungen erfüllt, während der EBITDA und der EBIT die Schätzungen verfehlten.

Preiserosion grösstenteils kompensiert
Im Schweizer Hauptgeschäft erzielte Swisscom einen Nettoumsatz von 6,86 Mrd CHF (-0,4%) und einen EBITDA von 2,93 Mrd (2,2%). Die Investitionen im Schweizer Markt stiegen wegen des Ausbaus der Breitbandnetze und den Ausgaben von 360 Mio CHF für die im ersten Quartal 2012 ersteigerten Mobilfunkfrequenzen um 387 Mio oder 36,1% auf 1,46 Mrd, wie es weiter hiess.

Wiederum vermochte die Gesellschaft die Preiserosion von 280 Mio CHF nicht gänzlich mit neuen Wachstumsgeschäften im Umfang von 255 Mio zu kompensieren. Das Unternehmen macht nach wie vor einen Trend hin zu den gebündelten Angeboten und den Pauschaltarifen im Mobilfunkbereich (Infinity-Angebot) aus. Sogenannte Kombiangebote (gebündelte Angebote) wurden Ende September bereits von 739’000 Kunden genutzt, die Kundenbasis stieg hier im Jahresvergleich um 31% bzw. 176’000. Das Mobilpauschalangebot Infinity zählte Ende Oktober bereits 630’000 Kunden und das Wachstum hält gemäss Swisscom-Chef Carsten Schloter unvermindert an.

Der Rückgang des durchschnittlichen Umsatzes bei Kunden (ARPU), die auf ein neues Infinity-Angebot wechselten, beträgt 6 CHF pro Monat. Swisscom rechnet, dass sich der ARPU-Rückgang in den kommenden Monaten abschwächen wird.

Fastweb auf Kurs
Die italienische Tochter Fastweb sieht das Swisscom-Management ‹auf Kurs›. Der Fastweb-Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 0,3% auf 1,19 Mrd EUR, der um den Einmalertrag des Vorjahres bereinigte EBITDA verbesserte sich um 1,1% auf 355 Mio EUR. Innert Jahresfrist hat sich die Kundenbasis der italienischen Tochter um 9,2% auf 1,7 Mio verbreitert.

EBITDA-Erwartungen leicht reduziert
Mit der Vorlage der Neunmonatszahlen hat Swisscom die nach dem Semesterabschluss formulierten Ziele etwas angepasst. Das Management um CEO Schloter hat den EBITDA-Ausblick aufgrund der jüngst formulierten Veränderung im Personalbestand auf 4,35 Mrd von 4,4 Mrd CHF gesenkt. Die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr bleibt bei 11,3 Mrd CHF bestehen. Bei Fastweb wird mit einem «stabilen» Umsatz von 1,6 Mrd EUR gerechnet. Im Vergleich zu 2011 werden für Fastweb ein leicht höherer EBITDA und leicht tiefere Investitionen erwartet, hiess es weiter.

Die Gesellschaft bekräftigt ferner, dass bei Erreichen der Ziele für 2012 wieder eine Dividende von 22 CHF beantragt werden soll. (awp/mc/upd/ps)

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