Halbleiter-Hersteller U-blox wächst weiter

Halbleiter-Hersteller U-blox wächst weiter

U-blox-CEO Thomas Seiler.

Thalwil – Der Halbleiterhersteller U-blox hat Umsatz und Gewinn erneut deutlich gesteigert. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen einmal mehr mit einem kräftigen Umsatzplus und sieht sich auf Kurs, das Mittelfristziel zu erreichen. An der Börse steht die Aktie am Freitag allerdings im Minus.

Ab dem nächsten Jahr könnten «theoretisch» jährlich 0,5 Mrd USD Umsatz generiert werden, sagte U-blox-CEO Thomas Seiler am Freitag zu AWP am Rand der Analystenkonferenz anlässlich der Jahreszahlen. Dieses Mittelfristziel sei vor drei Jahren kommuniziert worden, und – «wenn alles gut läuft» – also nach fünf Jahren erreicht.

Denn 2015 stieg der Umsatz um ein Viertel auf 338,3 Mio CHF und für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ein weiteres Wachstum auf 395 Mio bis 405 Mio – also um 17 bis 20%. Der EBIT wird 2016 zwischen 56 Mio und 60 Mio gesehen; beides bei Wechselkursen von 0,97 USD/CHF, 1,08 EUR/CHF und 1,42 GBP/CHF.

Höhere Dividende
Im zurückliegenden Jahr lag der Währungseffekt durch den Euro auf den Umsatz bei -2,4% und durch den US-Dollar bei +5,9%. Insgesamt ergab sich ein positiver Effekt von 3,5%. Der EBIT stieg um knapp ein Drittel auf 51,3 Mio CHF. Das Finanzergebnis war allerdings negativ beeinflusst von der Frankenstärke zu Jahresbeginn und den Kosten für die Ausgabe einer Anleihe. Die Steuerquote lag zudem bei 21,2%, und unter dem Strich stieg der Reingewinn noch 8% auf 37,1 Mio. Die Aktionäre sollen daran mit 1,90 CHF je Aktie teilhaben – 30 Rappen mehr als im Vorjahr.

Die in Aussicht gestellte Bandbreite für Umsatz und EBIT erreichte das Unternehmen somit, die Markterwartungen dagegen nicht ganz. Letztere lagen im Vorfeld noch näher am oberen Rand der Guidance oder sogar darüber. Beim Gewinn wurde von den Analysten im Durchschnitt mit 37,7 Mio CHF gerechnet.

40 Mio Chips für Kunden in aller Welt
2015 konnte U-blox 2015 weltweit neue Regionen und Märkte erschliessen, wie es hiess. Die Zahl der ausgelieferten Chips stieg um mehr als die Hälfte auf über 40 Millionen an, und der Bereich Automotive wuchs schneller als der Gesamtmarkt.

Wachstum in allen Regionen
Nach Regionen stieg der Umsatz in Asien-Pazifik um gut ein Viertel, in Amerika legte er gar um ein Drittel zu und EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) verzeichnete +15%.

U-blox beliefert insgesamt mehr als 5’200 Kunden. 65 von ihnen machten 2015 rund 80% des Umsatzes aus, hiess es vom Unternehmen. Der grösste Kunde liege aber noch unter 7%.

Neun neue Produkte lanciert
Neun neue Produkte wurden aus den Bereichen Mobilfunk, Kurzstreckenfunk und Positionierung lanciert. In Berlin (Deutschland) und Tampere (Finnland) wurden zudem neue F&E-Standorte eingerichtet; neue Vertriebsbüros eröffneten in Chongqing (China) und Osaka (Japan).

100% des Umsatzes wird bei U-blox im Ausland gemacht, und 75% der Mitarbeiter sassen laut CFO Roland Jud per Ende Jahr im Ausland. Die Anzahl der Vollzeitäquivalente stieg auf 671 von 538 Ende 2014.

Suche nach neuen Technologien
Das Portfolio soll auch weiterhin mit Akquisitionen um neue Technologien erweitert werden. Nach solchen werde auch 2016 laufend Ausschau gehalten, sagte CEO Seiler. Die Übernahme des deutschen Entwicklers Lesswire im Bereich des Kurzstreckenfunks (zum Beispiel für Anwendungen im Fahrzeug) Anfang 2015 habe sich jedenfalls als «wertvoll» erwiesen. Auch in den Jahren zuvor waren immer zwei bis drei Unternehmen aufgekauft worden.

Lesswire machte 2,1% des Umsatzwachstums aus; die restlichen 23,2% beruhten auf organischem Wachstum. Der Goodwill reduzierte sich derweil trotz der Akquisition auf 56,7 Mio nach 57,9 Mio Ende 2014, was mit der Frankenstärke zu tun hatte. (awp/mc/pg)

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