Invasive gebietsfremde Arten stellen weltweite Bedrohung dar

Invasive gebietsfremde Arten stellen weltweite Bedrohung dar
Die Tigermücke gilt als eine der meist gefürchtesten invasiven Arten. (Foto: National Science Foundation)

Bonn – Die globale Bedrohung durch invasive gebietsfremde Arten wird unterschätzt, unterbewertet und oft nicht wahrgenommen. Dies geht aus einem Bericht der Bericht der Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistungen (IPBES) hervor. Demnach wurde durch menschliche Aktivitäten mehr als 37’000 gebietsfremde Arten in Regionen und Biome auf der ganzen Welt eingeführt. Mehr als 3500 davon sind schädliche invasive gebietsfremde Arten, die eine ernsthafte Bedrohung für die Natur, den Beitrag der Natur für den Menschen und die Lebensqualität darstellen.

Der Bericht kommt zum Schluss, dass neben den dramatischen Veränderungen der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme die weltweiten wirtschaftlichen Kosten invasiver gebietsfremder Arten im Jahr 2019 über 423 Milliarden Dollar betrugen, wobei sich die Kosten seit 1970 in jedem Jahrzehnt mindestens vervierfacht haben.

Verlust der biologischen Vielfalt
Im Jahr 2019 stellte der IPBES Global Assessment Report, der am Samstag von den 143 Mitgliedsländern angenommen wurde, fest, dass invasive gebietsfremde Arten zu den fünf wichtigsten direkten Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt gehören – neben Veränderungen der Land- und Meeresnutzung, der direkten Ausbeutung von Arten, dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung.

Schädigung der Nahrungsversorgung
Nahezu 80 % der dokumentierten Auswirkungen invasiver gebietsfremder Arten auf den Beitrag der Natur für den Menschen sind negativ – vor allem durch die Schädigung der Nahrungsversorgung. In ähnlicher Weise beeinträchtigen 85 % der dokumentierten Auswirkungen die Lebensqualität der Menschen – zum Beispiel durch gesundheitliche Folgen, einschliesslich Krankheiten wie Malaria, Zika und West-Nil-Fieber, die durch invasive gebietsfremde Mückenarten verbreitet werden.

Aus dem Bericht geht hervor, dass 34 % der Auswirkungen biologischer Invasionen aus Amerika, 31 % aus Europa und Zentralasien, 25 % aus Asien und dem Pazifik und etwa 7 % aus Afrika gemeldet wurden. Die meisten negativen Auswirkungen werden auf dem Land (ca. 75 %) gemeldet – vor allem in Wäldern, Waldgebieten und kultivierten Flächen – und deutlich weniger in Süsswasser- (14 %) und Meereslebensräumen (10 %). Invasive gebietsfremde Arten sind auf Inseln am schädlichsten, da die Zahl der gebietsfremden Pflanzen inzwischen auf mehr als 25 % aller Inseln die Zahl der einheimischen Pflanzen übersteigt. (mc/pg)

IPBES

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