Aktien Asien: Chinas Börsen verlieren trotz Zinssenkung

Aktien Asien: Chinas Börsen verlieren trotz Zinssenkung

Shanghai – Die Nervosität an den chinesischen Aktienmärkten bleibt hoch: Die Zinssenkung der Notenbank des Landes hatte am Mittwoch zwar zeitweise für kräftige Kursgewinne gesorgt, am Ende schlossen Chinas Börsen jedoch im Minus. Die Börse in Tokio hingegen fuhr angesichts der Zinssenkung beim wichtigen Handelspartner deutliche Gewinne ein. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific legte zuletzt um 1,64 Prozent auf 151,76 Punkte zu.

Als Reaktion auf den Einbruch des Aktienmarkts hatte die chinesische Zentralbank am Dienstag nach Handelsschluss zum fünften Mal in neun Monaten die Leitzinsen gesenkt und auch die Anforderungen für die Mindestreserven der Banken verringert, womit mehr Geld für Kredite zur Ankurbelung der Wirtschaft freigesetzt wird.

Unsicherheit bleibt hoch
Die Unsicherheit über den Erfolg der Massnahmen bleibt jedoch hoch. Die Festland-Börsen setzten zu einer Berg- und Talfahrt an. Der wichtige Shanghai-Composite-Index stiegt zeitweilig wieder über die Marke von 3000 Punkten, bevor er den Handel mit einem Minus von 1,27 Prozent auf 2927,29 Punkten beendete. Der CSI 300 mit den 300 grössten Unternehmen des chinesischen Festlands verlor 0,57 Prozent auf 3025,69 Punkte.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong, wo ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, gab ebenfalls nach und schloss 1,52 Prozent im Minus bei 21 080,39 Punkten.

Banken legen zu
Die chinesischen Behörden hätten ihre Schritte nicht klar kommuniziert, sagte ein Börsianer. Das sei ein Grund, warum die Märkte derzeit so nervös seien. Es sei unklar, in welche Richtung die Massnahmen zielten. Sollten sich die Märkte in den nächsten Tagen nicht stabilisieren, seien weitere Schritte der chinesischen Notenbank wahrscheinlich, sagte Markus Huber, Analyst bei Peregrine &Black.

Vor allem die Aktien von Telekommunikationsunternehmen gaben nach. Zu den Gewinnern gehörten hingegen die Aktien von Kreditinsituten angesichts der Lockerung der Mindestreserve. Die Papiere der Bank of Bejing stiegen um nahezu 9 Prozent, die China Construction Bank gewann mehr als 5 Prozent.

Nikkei wieder über 18’000 Punkten
In Tokio konnte der Nikkei-225-Index seine Vortagesverluste ausgleichen und die psychologisch wichtige Marke von 18 000 Punkten wieder zurückerobern. Der japanische Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 3,20 Prozent auf 18 376,83 Punkten.

Der Yen schwächte sich gegenüber dem US-Dollar ab, was exportorientierten Unternehmen zugute kommt. Zu den Gewinnern im Nikkei gehörten die Aktien des Elektronikkonzerns TDK mit einem Plus von 10,16 Prozent. Der Smartphone-Zulieferer Nitto Denko gewann an der Börse 9,26 Prozent, nachdem Firmenchef Hideo Takasaki in einem Gespräch mit der «Financial Times» die Chancen für Geschäfte mit der Autoindustrie unterstrichen hatte, die zunehmend vernetzte Fahrzeuge anbietet.

Der australische Leitindex ASX 200 stieg um 0,69 Prozent auf 5127,77 Punkte. Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 0,45 Prozent auf 25 912,09 Punkte abwärts. (awp/mc/pg)

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