Chinas Börsen fahren Achterbahn

Chinas Börsen fahren Achterbahn

Peking – Die Nerven der Anleger am chinesischen Aktienmarkt sind auch am Mittwoch strapaziert worden. Zunächst setzten die Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen ihre Talfahrt mit Kursverlusten von zeitweise mehr als 5 Prozent fort. Dann erholten sie sich, drehten ins Plus und verzeichneten zum Handelsschluss sogar deutliche Zuwächse. So ging der CSI 300 mit den 300 grössten Unternehmen vom chinesischen Festland mit plus 1,59 Prozent auf 3886,14 Punkte über die Ziellinie.

Händler begründeten die Kursaufschläge mit der Hoffnung, dass die Regierung in Peking die Aktienmärkte weiter stützen könnte. Allerdings gab es zuletzt bei einbrechenden Kursen in China auch immer wieder Spekulationen in genau die andere Richtung, dass nämlich die Regierung die konjunkturellen Hilfsmassnahmen zurückfahren werde. Bereits seit zwei Monaten erleben Chinas Börsen eine extreme Berg- und Talfahrt angesichts der Unsicherheiten über die weitere Wirtschaftsentwicklung.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong, wo auch ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, gab hingegen seine zunächst moderaten Kursgewinne wieder ab und schloss 1,31 Prozent schwächer bei 23 167,85 Punkten. Die Papiere der in Hongkong ansässigen Fluggesellschaft Cathay Pacific Airways brachen am Index-Endex nach einem schwächer als von Analysten erwarteten Gewinn um 7,68 Prozent ein. Verluste aus Absicherungsgeschäften für Treibstoff machten der Airline zu schaffen.

An Japans Börsen, die zeitlich vor den Aktienmärkten in China schliessen und somit auf die Erholung der dortigen Kurse nicht mehr reagieren konnten, ging es bergab. China ist ein wichtiger Handelspartner Japans. Erschwerend kam hinzu, dass im Juli das Defizit in der japanischen Handelsbilanz grösser ausgefallen war als erwartet. Der Nikkei-225-Index in Tokio verlor 1,61 Prozent auf 20222,63 Punkte. Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific verlor 0,91 Prozent auf 169,11 Punkte.

Die Aktien des Arzneiherstellers Daiichi Sankyo litten überdies unter einer Abstufung durch Morgan Stanley und sackten am Nikkei-Ende um mehr als 5 Prozent ab. An der Index-Spitze fanden sich die Papiere des Elektronikkonzerns Toshiba mit plus 7,71 Prozent.

In Sydney legte der australische Leitindex ASX 200 um 1,45 Prozent auf 5380,19 Punkte zu, wovon sich einige Marktteilnehmer angesichts der zeitweise sehr schwachen chinesischen Börsen überrascht zeigten. Bank-Aktien erholten sich deutlich. Energiewerte seien von einer Rally bei den Terminkontrakten auf Öl angetrieben worden, hiess es.

Für den indischen Sensex-Index ging es zuletzt um 0,51 Prozent auf 27 973,08 Punkte hoch. (awp/mc/pg)

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