Aktienfokus Adecco: Gute Zahlen und höherere Dividende beflügeln

Aktienfokus Adecco: Gute Zahlen und höherere Dividende beflügeln

Zürich – Die Adecco-Aktien werden im frühen Donnerstags-Handel mit deutlichen Aufschlägen gehandelt. Der Zeitarbeitskonzern hat mit seinem Abschluss 2011 überzeugt. Analysten loben die etwas über den Erwartungen ausgefallene Profitabilität im vierten Quartal sowie die signifikante Dividendenerhöhung. Weniger Begeisterung löst der eher verhaltene Ausblick auf das laufende Jahr sowie die weitere Wachstumsverlangsamung im Januar aus.

Adecco eröffneten den Handelstag mit einem Plus von 3,6% und bauten die Gewinne im frühen Handel weiter aus. Um 9.40 Uhr notieren die Valoren 6,2% höher auf 48,15 CHF und liegen damit klar an der Index-Spitze. Das bisherige Tageshoch lag gar bei 48,49 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht zur Berichtszeit knapp unter dem Vortagesschluss.

Analysten zeigen sich angetan
Die Analysten zeigen sich in ihren ersten Reaktionen in der Mehrheit vom Ergebnis 2011 sowie der höheren Dividende durchaus angetan. Trotz schwierigem Umfeld erscheine der Zahlensatz auf den ersten Blick solide, heisst es bei Notenstein. Für Vontobel stellt das Gesamtergebnis ‹eine positive Überraschung› dar. Adecco habe im vierten Quartal die Erwartungen übertroffen. Auch für die UBS, die ZKB und die Deutsche Bank fiel das Viertquartalsergebnis über den Erwartungen aus.

Bruttogewinnmarke über den Erwartungen
Insbesondere die Bruttogewinnmarge sei im vierten Quartal mit 17,9% höher als erwartet ausgefallen, lobt die ZKB. Dies scheine der Akquisition von DBM zu verdanken zu sein. Die höhere Marge bestätige die Beurteilung einer Bruttomargenverbesserung, so Vontobel dazu.

Sorgenfalten wegen Entwicklung in Frankreich
Weniger Freude unter den Analysten löst die Entwicklung im wichtigsten Markt Frankreich aus, in dem Adecco im vierten Quartal ein Nullwachstum verzeichnet. ‹Wenig erbaulich› lautet hierzu der Kommentar der ZKB. Begrüsst wird dagegen die von Adecco eingeleitete Zusammenführung der beiden Marken Adia und Adecco in Frankreich. Die Restrukturierung ist mit Kosten von 45 Mio EUR verbunden. Die Deutsche Bank schätzt die daraus resultierenden jährlichen Kosteneinsparungen ebenfalls auf rund 45 Mio. Allerdings warnen die Analysten, dass die Kombination zu Umsatzverlust führen könne; zudem gelte es zu berücksichtigen, dass die Zustimmung des Betriebsrats erforderlich sei.

Ausblick zurückhaltender als erwartet
Mit Blick nach vorne zeigt sich insbesondere Jefferies eher vorsichtig. Der Ausblick von Adecco sei zurückhaltender als erwartet. Die ZKB weist zudem auf den Sonderaufwand in Frankreich hin, welcher den Gewinn im laufenden Jahr belasten werde. Die ZKB bekräftigt ihr Rating «Marktgewichten» genauso wo wie die Deutsche Bank ihr «Hold»-Rating. Jefferies nimmt die Adecco-Titel auf «Hold» von bisher «Buy» zurück und begründet dies nicht zuletzt mit der guten Kursentwicklung der jüngeren Vergangenheit.

Weiterhin auf «Kauf» sind die Titel bei Vontobel. Für Notenstein bleiben die längerfristigen Pro-Argumente – Fokus auf die höhermargige Spezialistenvermittlung, eine gute geographische Diversifikation sowie strikte Kostenkontrolle – nach wie vor intakt. (awp/mc/pg)

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