Aktienfokus: Gategroup stark unter Druck

Aktienfokus: Gategroup stark unter Druck
(Foto: Gategroup)

Zürich – Die Aktien der Gategroup stehen im frühen Mittwochshandel stark unter Druck. Der Grund: Der Airline-Caterer hat vorbörslich über einen grösseren Betrugsfall innerhalb des Unternehmens berichtet. Die Betrugssumme belief sich auf insgesamt 22 Mio CHF, wovon der grössere Teil laut den Angaben vor 2010 angefallen war.

Bei einem Liquiditätsbestand von 459 Mio CHF lag der Fehlbetrag zu Ende 2010 (vor Rückerstattungen) bei 10 Mio CHF. Das Unternehmen bestätigt abgesehen von diesem Vorfall die Resultate 2010 und die erwarteten Zahlen für das laufende Jahr. Die Analysten beruhigen zumeist und weisen auf die Einmaligkeit des Vorganges hin. Das Papier notiert um 10.20 Uhr 5,5% tiefer auf dem Stand von 47,25 CHF (bisheriges Tagestief bei 45,65 bzw. -8,7%). Die Volumen sind weit überdurchschnittlich, bereits sind mit gut 175’000 Aktien mehr als drei Mal so viel umgesetzt wie sonst an einem ganzen Tag. Mit dem gegenwärtigen Kursabschlag notiert das Papier 7,6% tiefer als Ende 2010.

«Eindeutig eine unangenehme Nachricht»
Der Betrugsfall sei ganz eindeutig eine unangenehme Nachricht und wirke sich negativ auf den Reingewinn 2010 aus, meint man bei der Bank Vontobel. Der Fall reduziere die EPS-Prognose für das letztes Jahr um 23% (vor Rückerstattungen), habe aber keine Auswirkung auf 2011 und 2012. Insgesamt beruhigt der zuständige Analyst aber auch: «Der aufgedeckte Betrugsfall sorgt für eine gewisse Unsicherheit, ist aber unseres Erachtens ganz klar ein isoliertes und damit einmaliges Vorkommnis», meint er. Entsprechend bekräftigt er das «Buy»-Rating, da sich das Kerngeschäft weiter gut entwickelt habe und die Bewertung reizvoll sei.

Auch Deutsche Bank bekräftigt «Buy»-Empfehlung

Auch die Deutsche Bank beruhigt und bestätigt ebenfalls ihr «Buy»-Rating. Der Betrug ändere nichts an ihrer Einschätzung, heisst es in einem Kommentar, da erstens die Kundenbeziehungen scheinbar nicht betroffen seien, zweitens Gategroup zum Teil entschädigt werde, und drittens der mögliche Cash-Ausfall im Vergleich zur (geschätzten) Nettoschuld per Ende Jahr und der Marktkapitalisierung nicht signifikant sei. Die bestätigte Guidance für 2011 unterstreiche ebenfalls, dass die Investment-Story intakt sei. (awp/mc/ps)

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