Aktienfokus: Roche geben nach Quartalszahlen nach

Aktienfokus: Roche geben nach Quartalszahlen nach

Zürich – Die Genussscheine des Pharmakonzerns Roche notieren nach der Vorlage der Umsatzzahlen für das erste Quartal in einem gehaltenen Markt leicht schwächer. Der Konzern habe mit den Dreimonats-Umsätzen die Markterwartungen verfehlt, begründen Marktbeobachter die Abgaben. Erwartungsgemäss sei indessen der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt worden.

Bis um 09.25 Uhr verlieren die Roche GS um 0,8% auf 132,00 CHF. Der SMI notiert +0,03%; Novartis gewinnen um 0,3%. In ihren Kommentaren schreiben die meisten Analysten von verfehlten Erwartungen, allenfalls von knapp unterschrittenen Prognosen. «Unspektakulär, ohne grosse Überraschungen», kommentiert hingegen Martin Vögtli von Kepler. Er sieht infolge der leicht verfehlten Konsensuserwartungen einen geringen Preisdruck auf den GS. Kepler bewertet die Titel mit «Buy» (Kursziel: 170 CHF).

«Etwas schwächer als prognostiziert»
Für Andrew Weiss von der Bank Vontobel hat sich das erste Quartal des Pharmakonzerns «etwas schwächer als prognostiziert» entwickelt, da der Preisdruck in Europa nach wie vor belaste. Auch auf internationaler Ebene sei der Umsatz hinter den Erwartungen zurück geblieben. Hingegen hätten Tamiflu und Lucentis bessere Ergebnisse als angenommen geliefert. Vontobel bewertet die Roche GS mit «Buy» (Kursziel: 170 CHF).

«Wir sehen das Ergebnis schlechter als erwartet»
Gleicher Meinung ist Michael Nawrath von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). «Wir sehen das Ergebnis schlechter als erwartet», kommentiert er. Der am meisten belastende Faktor sei der stark negative Wechselkurseffekt gewesen. «Weil der Markt aber zunehmend auf die guten Fortschritte in der Pipeline fokussiert, dürfte eine negative Reaktion am Markt nur von kurzer Dauer sein», so Nawrath weiter. Die ZKB bewertet Roche mit «Übergewichten».

«Schnupfen beim Pharmariesen»
«Der starke Schweizerfranken und die Sparbemühungen im Gesundheitswesen sorgen für Schnupfen beim Pharmariesen», kommentiert auch die St. Galler Privatbank Wegelin. Für die Zukunft geben sich die Wegelin-Experten jedoch zuversichtlich: «Trotz den eher enttäuschenden Zahlen kann allerdings nicht die Rede von einem grippalen Infekt sein. Der Arzneischrank ist mit 10 Blockbustern gefüllt und in der Pipeline befinden sich sechs Medikamente in der Phase III, die ein Umsatzpotential von über 11,7 Mrd CHF aufweisen.»

Von Schwellenländern profitieren
Roche sollte auch vom steigenden Wohlstand in den Schwellenländern profitieren, der zu einem Ausbau des Gesundheitswesens führen werde, so Wegelin. Die alternde Gesellschaft sowie der Vormarsch von Zivilisationskrankheiten seien weitere Argumente für den Titel. «Ein weiteres Trostpflaster für die Aktionäre ist die ansprechende Dividendenrendite von 5%», schreiben die St. Galler Experten.

Avastin in USA schwach
Schwächer als erwartet und schwächere Avastin-Verkäufe in den USA, ist das Fazit von Marcel Brand von Cheuvreux. Hingegen seien die Tamiflu-Absätze höher als angenommen ausgefallen. Cheuvreux bewertet die Roche GS mit «2/Outperform» (Kursziel: 170 CHF). Roche gehört neben Ipsen zu den «Top Picks» aus der Pharmabranche.

Umsatz «nicht ideal»
«Knapp verfehlt», so das Urteil von David Evans von UniCredit. Die Qualität des Umsatzes sei «nicht ideal», heisst es weiter. Während Pharma sich knapp unter den Konsensuserwartungen, aber innerhalb der eigenen Prognosen entwickelt habe, seien die Diagnostik-Verkäufe unter den Prognosen gelegen. Dies habe den Gruppenumsatz die Prognosen verfehlen lassen. UniCredit bewertet die Roche-Titel mit «Buy» (Kursziel: 175 CHF). (awp/mc/ss)

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