Zürich – Die Aktien des Ölbohrunternehmens Transocean geben am Mittwoch im frühen Handel weiter deutlich nach. Am Dienstag war der Aktienkurs bis Handelsschluss bereits um fast 9% abgerutscht, nachdem das US-Unternehmen eine Kapitalerhöhung bekanntgegeben hatte. Die Analysten geben sich in ihren Kommentaren von der Massnahme überrascht.
Die Transocean-Aktie stehen gegen 9.30 Uhr um 2,4% bei tiefer bei 38,25 CHF. Gehandelt sind mit rund 470’000 Aktien bereits gut 90% eines durchschnittlichen Tagesumsatzes an der Schweizer Börse. Der SMI sinkt gleichzeitig um 0,7%.
Vontobel: Glaubwürdigkeit lässt nach
Für die Bank Vontobel ist der Betrag der Kapitalerhöhung zwar nicht «übermässig hoch». Dennoch lasse damit die Glaubwürdigkeit des Unternehmens nach, kritisiert der zuständige Analyst Fabian Häcki. Auch wegen des hohen und noch nicht gelösten Prozessrisikos mit BP werde es zunehmend schwieriger, einen positiven Investment Case zu entwickeln. Er bestätigt entsprechend sein Rating «Hold» bei einem Kursziel von 47 CHF.
ZKB: «Verschlechterte Situation» – Rating bleibt
Für die ZKB spiegelt die Kapitalerhöhung die «innerhalb kürzester Zeit verschlechterte Situation» von Transocean. ZKB-Experte Martin Schreiber reduziert wegen dem verwässernden Effekt der Kapitalerhöhung aber auch wegen einem beeinträchtigten Ausblick seine Gewinn-Schätzungen für 2011 um 10% und für 2012 um 12%. Allerdings habe das Unternehmen nun auch frühzeitig finanzielle Massnahmen ergriffen, um längerfristig «gut und stabil im Wettbewerbsumfeld positioniert» zu sein. Sein Rating bleibt bei «Marktgewichten».
UBS: Risiko von Dividendenkürzung
Auch die UBS-Analysten zeigen sich von der Kapitalerhöhung überrascht und enttäuscht: Man habe erwartet, dass Transocean für die Aker-Übernahme eine kleinere Aufnahme von Fremdkapital sowie den Cash-Bestand nutze, so Angie Sedita von der UBS. Damit ergebe sich auch ein Risiko, dass Transocean die Dividende kurzfristig kürzen werde. Die UBS bleibt aber beim Rating «Buy» bei einem Kursziel von 62 USD. (awp/mc/pg)
