CH-Schluss: SMI verliert 1,3% auf 8’603 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 1,3% auf 8’603 Punkte

Zürich – Die Stimmung am Schweizer Aktienmarkt war auch zum Wochenbeginn getrübt und knüpfte an die negative Tendenz der Vorwoche an. Der Leitindex SMI war bereits am Montagmorgen mit Abgaben gestartet und baute diese bis zum Handelsschluss deutlich aus. Zeitweise fiel der SMI unter die Marke von 8’600 Punkten. Damit befand er sich in guter Gesellschaft – auch andere wichtige europäische Märkte schlossen klar tiefer. Die Investoren würden sich vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch zurückhalten, hiess es von Marktteilnehmern.

Gleichzeitig blieben die Unsicherheitsfaktoren Handelsstreit USA/China, Brexit und die italienischen Staatsausgaben virulent. Die US-Regierung ging im Handelsstreit vor der WTO zuletzt in die Offensive und griff Peking scharf an. Die britische Premierministerin Theresa May strebt nun eine Abstimmung über den Brexit-Vertrag Mitte Januar an. Fällt der Deal im Unterhaus durch, droht ein ungeregelter Austritt. Auch von der Makroseite kamen keine positiven Signale. Am Nachmittag hatte der wichtige US-Konjunkturindikator Empire-State-Index eine spürbare Eintrübung ausgewiesen und auch schwache Daten vom Hausmarkt belasteten die Stimmung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,27 Prozent tiefer auf 8’602,61 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 1,48 Prozent auf 1’319,86 Zähler nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,35 Prozent auf 10’038,49. Von den 30 Blue Chips im SLI schlossen bis auf zwei alle im Minus.

Zum Wochenauftakt standen ABB (-1,8%) mit einem Milliardendeal im Rampenlicht. Der Industriekonzern hat sich mit dem japanischen Hitachi-Konzern über den Verkauf der Stromnetzsparte geeinigt. Bereits in der vergangenen Woche hatte es darüber Spekulationen gegeben. In einem ersten Schritt übernehmen die Japaner rund 80 Prozent der Sparte. ABB will sich in der Folge neu aufstellen. Die Reaktion der Analysten und des Aktienkurses fielen verhalten aus.

Die Verliererliste wurde von Vifor Pharma (-5,9%) angeführt. Bei den Valoren des Pharmaunternehmens scheiden sich derzeit die Geister. So hat sich die UBS zu den Titeln in einer aktuellen Studie sehr vorsichtig geäussert. Der zuständige Analyst hält die Konsenserwartungen für das Schlüsselprodukt Veltassa nach wie vor für zu hoch. Demgegenüber hat Baader Helvea Vifor zu einem ihrer «Top Stock Ideas» erkoren.

Tief im roten Bereich schlossen auch Clariant (-4,3%), Temenos (-5,4%), Sika (-2,5%), Lonza (-2,7%) und Dufry (-2,4%). Auch die Uhrenhersteller Swatch (-2,6%) und Richemont (-1,5%) hatten erneut einen schweren Stand. Am Markt wurde auf eine Studie von Morgan Stanley verwiesen. Demnach stelle das Online-Zeitalter die beiden Konzerne etwa bei der Kundenansprache vor grössere Probleme als erwartet. Zudem wird die wachsende Konkurrenz durch Smartwatches als Problem gesehen.

Von den Schwergewichten Roche (-0,7%), Novartis (-1,4%) und Nestlé (-1,2%) erhielt der Gesamtmarkt keine Stütze. Der Lebensmittelkonzern schliesst ein Werk in Deutschland. Die Bankwerte UBS (-1,4%), Credit Suisse (-1,1%) und Julius Bär (-1,8%) bewegten sich im Mittelfeld.

Einziger Gewinner unter den Top-30-Werten waren die Aktien des Halbleiterkonzerns AMS (+2,7%), die sich nach den deutlichen Verlusten vom Freitag stabilisieren konnten. Die defensiven Swisscom notierten am Ende unverändert. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

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