CH-Ausblick: Fester – Entspannung in Griechenlandkrise

CH-Ausblick: Fester – Entspannung in Griechenlandkrise

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag fester eröffnen, nachdem sich die Börsen in den USA nach Handelsschluss in Europa von ihren Tiefstständen teilweise erholt haben. Zwar schloss der Dow Jones im Minus, jedoch konnte der US-Leitindex nach Börsenschluss in Europa knapp 140 Punkte gut machen. Die Technologiebörse Nasdaq schloss gar im Plus. Unternehmensnews sind heute indes spärlich gesät. Etwas Entspannung könnte es in der Griechenlandkrise geben, nachdem die EU angekündigt hat, ein weiteres Hilfspaket von bis zu 120 Mrd EUR zu schnüren.

Jedoch müsse sich Griechenland endlich zur Annahme der Sparmassnahmen aufraffen, heisst es von der EU. Das Geld selbst soll dabei von privaten wie öffentlichen Quellen stammen. An Konjunkturdaten werden in der Eurozone am Vormittag das ifo-Geschäftsklima für Juni veröffentlicht, am Nachmittag stehen in den USA finale Zahlen zum BIP im ersten Quartal, der Auftragseingang langlebiger Güter im Mai und das Verbrauchervertrauen Uni Michigan für Juni auf dem Programm.

Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI steigt bis um 08.25 Uhr um 1,08% auf 6’055,97 Punkte.

Vorbörslich die grössten Avancen verzeichnen Finanztitel, welche von den aufkeimenden Hoffnungen in der Griechenlandkrise gestützt werden. So notieren sowohl die Bankentitel CS, UBS und Julius Bär als auch Assekuranzwerte wie ZFS jeweils mehr als 1% höher. Bei den Grossbanken hat JPMorgan das Kursziel für die UBS auf 20 (21) CHF und für die CS auf 56 (47) CHF gesenkt, die Einstufungen «Overweight» aber bestätigt.

Ebenfalls gesucht zeigen sich die Luxusgüteraktien Richemont (+1,3%) und Swatch (+1,1%). Swatch-VRP Nayla Hayek hat in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger» erklärt, dass der starke Franken momentan am meisten «Bauchweh» verursache. Swatch werde aber trotzdem keine Geschäfte ins Ausland verlagern. Bei Richemont hat HSBC das Kursziel mit neu 69 (70) CHF leicht nach unten angepasst, die Einstufung «Overweight» indes bestätigt.

Konjunktursensitive Titel wie ABB (+1,4%), Lonza (+0,9%), Holcim (+1,5%) oder Adecco (+1,3%) verteuern sich. Die grössten Avancen verzeichnen die im Erdölgeschäft tätigen Transocean (+2,4%).

Auch die Schwergewichte Nestlé (+0,8%), Novartis (+0,8%) und Roche (+0,9%) tendieren höher. Roche hat am Berichtstag eine Zusammenarbeit mit der deutschen Evotec bei der Entwicklung von Biomarkern bekannt gegeben.

Clariant (keine vorbörsliche Indikation) hat ein Squeeze-out für die Minderheitsaktionäre der Süd-Chemie beantragt. Clariant hält gegenwärtig 98,64% am deutschen Unternehmen. Das Squeeze-out wurde möglich, nachdem Clariant 95% von Süd-Chemie übernommen hat. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

 

 

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